Ahrensfeldes Tennis-As verteidigt Titel bei den Damen. Nur 110 Teilnehmer in allen Altersklassen. Turnierleiter Klaus Ix will Turnier kommendes Jahr auf erste Woche der Sommerferien verlegen.

Siek. Ein harter Rückhandschlag von Agata Bienkowska klatscht an die Netzkante. Enttäuscht verfolgt die polnische Tennisspielerin, wie die gelbe Filzkugel ins eigene Feld tropft, während auf der anderen Seite des Netzes Jungprofi Lisa Ponomar für einen kurzen Moment die Faust ballt.

Dem 17Jahre alten Tennis-As aus Ahrensfelde ist bei den 17. Sieker Open die Titelverteidigung geglückt. 6:0, 7:5 bezwingt die seit Anfang vergangenen Jahres für den Club an der Alster aufschlagende Stormarnerin im Damen-Finale ihre gleichaltrige Gegnerin vom TC BW Neuss. Am Netz folgt zwischen Ponomar und ihrer osteuropäischen Endspielgegnerin der obligatorische Handschlag, begleitet von einem knappen Glückwunsch der Verliererin.

Ein Auftritt in Stormarn ist für Ponomar, 869. der Damen-Weltrangliste, immer wieder ein besonders Ereignis. „Die Sieker Open sind und bleiben für mich ein Heimspiel, hier fühle ich mich einfach zu Hause“, sagt die 17-Jährige, die mehrere Wochen im Jahr praktisch aus dem Koffer lebt. Gemeinsam mit Coach und Vater Dimitri Ponomar sammelt sie weltweit bei Turnieren fleißig Punkte für die Weltrangliste. Auch in Deutschland sind beide viel unterwegs, wenn Lisa für ihren Hamburger Club in in der Zweiten Bundesliga den Schläger schwingt.

Die vielen terminlichen Verpflichtungen können dabei schon Mal zu einem wahren Mammutprogramm ausarten. Wie am Pfingstwochenende, als die 17-Jährige am Finaltag in Siek vormittags Anna-Barbara Janovic (SV Blankenese) im Halbfinale in zwei Sätzen (6:0, 6:0) bezwang, obwohl ihr noch die Partie vom Vortag in den Knochen steckte.

Beim 6:3-Erfolg des Clubs an der Alster über den Rochusclub Düsseldorf sicherte Ponomar ihrer Mannschaft in der Zweiten Bundesliga zwei wichtige Zähler. Im Einzel gegen Alice Tesan (2:6, 6:0, 10:5) setzte sie sich ebenso durch wie in der Doppelpartie an der Seite von Carina Witthöft gegen Nora Niedmers/Tesan (6:1, 6:1).

Nach dem letzten Liga-Spieltag am kommenden Sonntag wird Ponomar sich vorerst wieder mehr auf die Schule konzentrieren. Zwei Jahre absolvierte die Ahrensfelderin ihren Schulunterricht über ein Mannheimer Ferngymnasium im Internet. Seit vergangenem Sommer besucht sie wieder die Stormarnschule in Ahrensburg. „Ich werde mich jetzt intensiv auf mein Abitur vorbereiten“, sagt die Elftklässlerin. Ihre Tenniskarriere wird sicherlich keinen Einbruch erleiden, denn die Schule hat ein spezielles Sportprofil entwickelt, um Leistungssportler zu unterstützen.

Nach der Rekordbeteiligung an dem Sieker Turnier vom vergangenen Jahr (146 Teilnehmer) musste sich Klaus Ix in diesem Jahr mit 110 Startern begnügen. „Der Termin über Pfingsten ist nicht gut gewählt“, sagt der Turnierleiter der Sieker Open. „Kommendes Jahr werden wir unser Turnier wieder in der ersten Woche der Sommerferien austragen.“

Die geplante Verschiebung ist sinnvoll. „Viele Turnier-Teilnehmer sind Tennislehrer. Die meisten müssen über Pfingsten arbeiten, während ihr Terminkalender Anfang der Ferien eher überschaubar ist“, erklärt Ix.

Juri Petrenko hingegen, Tenniscoach des TC Siek, hatte sich das Stormarner Turnier freigehalten. Mühelos erreichte der Spieler des TC Alsterquelle das Herren-30-Finale, unterlag dort Vereinskamerad Sergej Khrolenkov in einem packenden Match mit 3:6, 7:6, 6:10.