Die Tennisherren 30 des THCA treffen im ersten Bundesliga-Heimspiel der Club-Geschichte an diesem Sonntag, 1. Juni, an der Fannyhöh auf den Kölner THC. Beginn ist um 11 Uhr
Ahrensburg Darauf haben die Tennisherren 30 des THC Ahrensburg gut neun Monate lang hingefiebert: An diesem Sonntag wird auf der Anlage an der Fannyhöh erstmals um Bundesliga-Punkte gespielt. Die Ahrensburger treffen von 11 Uhr an auf den Kölner THC Stadion Rot-Weiß. Beide Mannschaften zählen in der Nord-Staffel der höchsten deutschen Liga zu den Außenseitern und sind nur wegen einer Neuordnung der Spielklassen dabei. Nach der vergangenen Saison hatte der Deutsche Tennis-Bund die Zweite Bundesliga abgeschafft und dafür die bis dahin eingleisige Erste Liga um eine zweite Staffel erweitert. „Für uns wäre der Klassenerhalt eine kleine Sensation“, sagt Lars Borgstede. Bestätigt sieht sich der Mannschaftsführer in seiner Einschätzung durch das 0:9 zum Saisonstart vor einer Woche beim TC Parkhaus Wanne-Eickel.
Wenn die Ahrensburger, die sich im Trainingslager auf Mallorca auf die Saison vorbereiteten, überhaupt eine Begegnung gewinnen können, dann am ehesten eines der drei Heimspiele gegen Köln, die TG Westfalia Dortmund (7. Juni) oder den TC 1899 Blau-Weiss Berlin (12. Juli). Borgstede: „Personell sind wir so gut besetzt wie nie.“ Diese zwölf Spieler gehören zur Mannschaft:
Florian Merkel: Spielte bereits als Jugendlicher für die Ahrensburger, wechselte dann den Verein, und ist jetzt die zweite Saison wieder dabei. Er ist so gut ins Team integriert, dass man glaubt, er wäre nie weg gewesen, behaupten seine Mannschaftskollegen. Der 34-Jährige war im Winter so gut, dass er von den Ahrensburgern jetzt an Position eins gemeldet wurde. Handicap: Seit einigen Wochen macht Merkel eine Armverletzung zu schaffen. Sein Einsatz beim Heimdebüt ist ungewiss.
Kasper Warming: „I’m in good shape.“ Der Däne kündigte am vergangenen Dienstag telefonisch seine gute Form an. Vergangene Saison war er der Erfolgsgarant. Auch diesmal erhoffen sich die Ahrensburger wichtige Punkte von dem 38-Jährigen, der zudem noch für seinen Heimatverein in Birkerød in der ersten Dänischen Liga spielt. Der Spielplan erlaubt es, dass Warming in dieser Spielzeit in vier der sechs Begegnungen mitwirkt – auch in den drei wichtigen Heimspielen. „Wir freuen uns alle, ihn nach gut neun Monaten endlich wiederzusehen“, sagt Mannschaftsführer Lars Borgstede. Am Rande der Partie soll Warming die Urkunde für seine zehnjährige Clubmitgliedschaft erhalten.
Michael Jeglinski: Er hat sich vor einem Jahr beim Fußballspielen das Schlüsselbein gebrochen. Nach seiner fünfmonatigen Pause hat er verbissen für sein Comeback gearbeitet. Der 34-Jährige konzentriert sich jetzt ganz aufs Tennis – sogar Skateboardfahren ist während der Bundesligasaison tabu. Auf Fußball verzichtet er ganz: Beim FSV Kickers Ahrensburg II müssen sie künftig auf ihren Torjäger verzichten. „Er ist jetzt fitter denn je“, behauptet Borgstede. Das unterstrich Jeglinski beim Saisonstart vor einer Woche, als er gegen den Spanier Ferran Ventura eine ganz starke Leistung zeigte und erst nach einem vergebenen Matchball knapp mit 7:5, 3:6, 11:13 verlor. Obwohl er so etwas wie der Spielertrainer ist, entscheidet er nicht über die Aufstellung. Wer zum Einsatz kommt, ist immer ein Entschluss der gesamten Mannschaft.
Jaska Krüger: Der Neuzugang vom SC Victoria geht gut vorbereitet in die Saison. Er trainierte Anfang des Monats neun Tage beim früheren Bundestrainer Klaus Hofsäss in Marbella. Der gebürtige Berliner, der seit sechs Jahren in Hamburg lebt, bezeichnet sich als aggressiven Grundlinienspieler. Und: „Ich bin ein Kämpfertyp“, sagt der 36-Jährige. Dazu passt: Um fit zu sein, absolviert Krüger regelmäßig Kickboxtraining. Zur Hallensaison will Krüger wieder zu Victoria zurückkehren.
Jochen Werner: Er hat die Mannschaft in den vergangenen Jahren geprägt wie kein anderer, ist im gesamten Club sehr beliebt. Manche behaupten, die Hälfte der Zuschauer bei den Heimspielen kommt nur, um ihn zu sehen. Als Jugendlicher war Werner einmal die Nummer vier seiner Altersklasse in Deutschland. Den Familienvater zeichnen vor allem viel Ballgefühl, ein gutes Auge und eine beeindruckende Spielintelligenz aus.
Lars Borgstede: Der Mannschaftsführer organisiert den gesamten Spielbetrieb, hält Kontakt zum Verband, kümmert sich bei Auswärtsspielen um An- und Abfahrt, bucht Hotels, sorgt für Gastgeschenke. „Wenn ich Hilfe brauche, muss ich nur einen Ton sagen“, sagt der 35-Jährige.
Torben Beltz: Er ist vielen vor allem als Trainer eine Begriff: Der 37-Jährige führte die Kielerin Angelique Kerber in die Top-Ten der Weltrangliste. Inzwischen coacht Beltz, der mit seiner Familie in der Nähe von Itzehoe wohnt und deshalb auch nicht regelmäßig zum Training kommen kann, die Hamburger Tennis-Hoffnung Carina Witthöft.
Nils Käselau: Nach gut vier Jahren Tennis-Pause neu dabei. Der 29-Jährige ist der Jüngste im Team. Schrammte im ersten Saisonspiel knapp an einem Sieg vorbei, verlor erst im Match-Tiebreak. Käselau schwingt seit fünf Jahren auch den Golfschläger und spielt mit den Herren des GC Sülfeld in der Oberliga.
Jan Heffter: Das „Stehaufmännchen“: Aus gesundheitlichen Gründen schon mehrfach abgeschrieben – kämpft sich aber immer wieder zurück. Der 42-Jährige verzichtete wegen hartnäckiger Kniebeschwerden auf die Hallensaison.
Dean Danzi: Der Australier ist mit 45 Jahren der Senior im Team und der einzige, der schon einmal an einem Grand-Slam-Turnier teilgenommen hat. 1991 war Danzi bei den Australian Open dabei, verlor jedoch in der Qualifikation gegen den Engländer Jeremy Bates. Danzi spielt schon seit 22 Jahren für den THC Ahrensburg.
Christian von Perfall: Gehört mit Werner, Danzi und Heffter zu den vier verbliebenen „Gründungsmitgliedern“ der Mannschaft. Kümmert sich um die Außendarstellung, entwirft Plakate für die Heimspiele und gestaltet die Homepage der Mannschaft. Er ist immer dabei, und immer einsatzbereit, loben seine Mitspieler.
Marcus Pietsch: Der 32-Jährige gehört seit der Hallensaison zum Team. Fühlt sich gut aufgenommen. Hatte im Doppel schon seinen ersten Bundesliga-Einsatz. Er sagt: „Ich erhoffe mir von der Saison vor allem, gutes Tennis meiner Mannschaftskameraden zu sehen.“