Trainer des Oststeinbeker SV übergibt Amt nach 0:0 gegen SC Condor an Mohet Wadhwa
Oststeinbek. Der ganz emotionale Abschied war es nicht. Sein letztes Spiel als Trainer des Oststeinbeker SV verbrachte Stefan Kohfahl betont entspannt auf einem Stuhl sitzend. Ein paar Mal genehmigte er sich während der Partie sogar einen Schluck Bier. „Schmeißt mich doch raus“, rief er dabei lachend über den Platz, auf dem die Oberligafußballer ihrem Coach nach zehn Jahren Amtszeit mit einem 0:0 gegen den SC Condor einen unspektakuläres Abschiedsspiel bereiteten. Tabellenplatz elf bedeutet die zweitbeste Saison der Vereinsgeschichte.
Vor dem Anpfiff hielt Teammanager Holger Rochow eine Rede. „Alles, was hier passiert ist, hat die Handschrift von Stefan Kohfahl getragen“, würdigte er die Arbeit des 45-Jährigen, der wegen seines neuen Jobs bei Real Madrid zurücktritt und vom bisherigen Co-Trainer Mohet Wadhwa, 26, ersetzt wird. Rochow kündigte zudem seinen eigenen Rückzug an, er werde die Zügel in den nächsten Monaten an Stefan Salewski übergeben. Karl-Heinrich Hagemann, der als damaliger Obmann Kohfahl 2004 an den Meessen holte, überreichte dem Coach einen Präsentkorb.
Kohfahl formte aus dem einstigen Bezirksligisten einen Oberligaclub. Mit seinem Stil, schwierigen Charakteren viele Freiheiten zu lassen, formte er immer wieder gute Teams, obwohl nach jeder Saison ein großer Umbruch stattfand. Routinier Michael Weiß, fünfeinhalb Jahre an Kohfahls Seite, sagte: „Er war der Richtige für diese Truppen, hat immer das richtige Maß gefunden.“
Und Kohfahl, der in den letzten Jahren immer wieder für seinen Umgang mit Unparteiischen kritisiert wurde? Er sagte nach dem Spiel gegen Condor: „Das war eine gute Leistung von Schiedsrichter Thomas Bauer.“
Oststeinbeker SV: Ceylani – E. Gyasi, Schalitz, Barlak, Aboagye – Weiß, Meyer – J. Gyasi (84. H. Eren), M. Eren, E. Monteiro (46. L. Monteiro) – J. Stenzel (90. Hüttner).
318 Spiele in der Bezirks-, Landes- und Oberliga absolvierte der OSV, seit Stefan Kohfahl Trainer ist
Kohfahls Debüt endete mit einem 5:2-Auswärtssieg beim MSV Hamburg
Nur eine Partie verpasste der Coach, weil er zeitgleich bei einem wichtigen Spiel der A-Junioren auf der Bank saß
161 Siege feierte der Verein in den letzten zehn Jahren. 65 Partien endeten remis, 92 gingen verloren
654 Tore bejubelte der Coach, 416 Mal ärgerte er sich über einen Gegentreffer
548 Punkte sammelten die Stormarner unter Kohfahl
Zwei Meistertitel konnte Kohfahl in seinem Lebenslauf vermerken (2009 und 2013 in der Landesliga)
Drei Aufstiege (2006 in die Landesliga sowie 2009 und 2013 in die Oberliga) stehen einem Abstieg aus der Oberliga (2012) gegenüber
Die beste Saison gelang dem Club 2009/2010 mit Platz sechs in der Oberliga Hamburg