Den Klassenerhalt haben die Stormarner durch den 2:0-Erfolg gegen den SC Alstertal-Langenhorn schon fast sicher. Rechte Freude mochte trotzdem nicht aufkommen – stattdessen gab es Ärger.

Oststeinbek. Der 2:0 (0:0)-Erfolg des Oststeinbeker SV geriet schnell in Vergessenheit. Der Kreis, den die Oberligafußballer nach dem Spiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn bildeten, sollte ursprünglich ein Jubelkreis werden, doch nach Freude klang das so gar nicht, was dort gerufen wurde. „Hol deinen Pass, geh bitte, du gehörst nicht mehr zur Mannschaft“, forderte Trainer Stefan Kohfahl Emmanuel Gyasi auf, den Kreis zu verlassen. Der Linksverteidiger hatte Kohfahl direkt nach dem Abpfiff körperlich angegangen.

Was war passiert? In der Schlussviertelstunde, beim Stand von 2:0, hatte Gyasi immer wieder von Kohfahl gefordert, seinen Bruder einzuwechseln. Joel Gyasi hatte wegen unterschiedlicher Krankheiten zuletzt vor vier Wochen trainiert, stand nicht einmal auf dem Spielberichtsbogen. „Ich kann auch deinen Vater einwechseln“, erwiderte Kohfahl die ungefähr fünfte Aufforderung Gyasis – der den Scherz seines Trainers später als Beleidigung auffasste. Tyrone Aboagye hatte den Spruch offenbar missverstanden, Gyasi dann davon berichtet. Somit dürfte er ebenso wie die Gyasi-Brüder nicht mehr zur Mannschaft gehören.

„Das zieht nun alles ein bisschen runter, aber so etwas kann ich nicht akzeptieren“, bedauerte Kohfahl, dass kaum über all das gesprochen wurde, was positiv gewesen war. Denn immerhin „feierte“ der Aufsteiger bereits seinen elften Saisonsieg – und das hochverdient. SCALA kam lediglich zu einer Torchance. Sieben Spieler setzte Kohfahl ein, die 20 Jahre oder jünger, mit ihrem Talent bereits ein wichtiger Teil der Gegenwart sind und – Verbleib im Verein vorausgesetzt – viel für die Zukunft versprechen. In der Innenverteidigung lief das zweite Mal Marvin Schalitz auf, der mit seinen 18 Jahren noch jünger und mit seinen 1,96 Metern Körperlänge noch größer ist, als Abwehrchef Jan Novotny, 20 Jahre, 1,92 Meter, der eine bärenstarke Saison spielt. Schalitz verlor kaum einen Zweikampf.

Zum Matchwinner avancierte mit Damian Stenzel ein 20-Jähriger. Nach einer Stunde leitete er mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern den Heimsieg ein. In der 74. Minute besiegelte er ihn nach einem Doppelpass mit Rafael Monteiro. „Im Hinblick auf den Klassenverbleib sind wir jetzt so gut wie durch“, jubelte Stenzel.

Oststeinbeker SV: Ceylani – E. Gyasi (85. E. Monteiro), Schalitz, Novotny, M. Eren – D. Stenzel, Aboagye (46. H. Eren) – L. Monteiro, Meyer, Hüttner (64. R. Monteiro) – Mäkelmann.