Zum nächsten Heimspiel der Bundesliga-Badmintonmannschaft hat sich Innenminister Andreas Breitner angekündigt
Trittau. Einen Tag vor dem Auswärtsspiel des TSV Trittau in der Badminton-Bundesliga beim SC Union Lüdingshausen erreichte Abteilungssprecherin Sabina Persson eine SMS mit unliebsamem Inhalt. Die Engländerin Sarah Walker sagte ihren Einsatz ab, zu groß waren die Schmerzen im Bein. „Ich dachte, die Welt bricht zusammen“, sagte Persson. Nach Telefonaten mit diversen weiblichen Teammitgliedern war schließlich sichergestellt, dass die Stormarner antreten können, eine Welt ist für den TSV also nicht zusammengebrochen. Die 0:6-Schlappe in Lüdinghausen und vor allem das 2:4 tags darauf beim PTSV Rosenheim dürfte den Beteiligten im Kampf gegen den Abstieg aber nachhaltig Schmerzen bereiten.
Durch die unglückliche Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Rosenheim rutschte Trittau auf einen Abstiegsplatz. Spätestens wenn es in der Rückrunde in eigener Halle wieder gegen den Ex-Club von Paulien van Dooremalen, die kurzfristig für Walker einsprang, und den TV Refrath geht, sind die Stormarner zum Siegen verdammt. Wollen sie nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern, müssten sie zudem bislang nicht eingeplante Zähler in mindestens einer der beiden kommenden Partien sammeln. „Ab sofort stehen wir unter Druck“, sagte Persson.
Alles andere als chancenlos präsentierte sich der Aufsteiger beim bisherigen Tabellenneunten. Alyssa Lim im Doppel mit van Dooremalen sowie Ary Trisnanto gewannen in zwei Sätzen. Jelle Maas bot den Rosenheimern im Doppel mit Robin Tabeling und im Mixed mit Lim ebenso einen großen Kampf wie Natalie Chan-Lam im Dameneinzel. Doch die Gastgeber zogen aus ihrem Heimvorteil die entscheidenden Kräfte und gewannen – das war letztlich ausschlaggebend – jedes der drei Dreisatzmatches.
Mit dem eigenen Publikum im Rücken die paar Prozente mehr aus sich herauskitzeln zu können ist die größte Trittauer Hoffnung für die ausstehenden zehn Begegnungen. Alle seine drei Punkte holte der TSV an der Heinrich-Hertz-Straße. Die wohl entscheidenden Spiele gegen Refrath und Rosenheim werden im kommenden Jahr dort steigen und auch die letzte Partie des Jahres (Dienstag, 17. Dezember, zwei Tage nach dem Auswärtsspiel gegen den 1. BC Düren) bestreitet der Aufsteiger zu Hause – allerdings ist mit dem BVMülheim dann der Tabellenführer zu Gast.
Die Hoffnung auf Punkte wird an diesem Tag aber ohnehin etwas hinter einer anderen, langfristigen Möglichkeit zurückstehen. Der Möglichkeit, über die Grenzen Stormarns hinaus auf sich aufmerksam und für zusätzliche Sponsoren interessant zu machen. Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner hat sich angekündigt. Möglicherweise im Schlepptau: TV- und Radiosender.
In Lüdinghausen gewannen die Trittauer lediglich einen Satz, ganz so deutlich, wie das 0:6 klingt, seien die Kräfteverhältnisse aber nicht verteilt gewesen, meinte Persson. „Ary Trisnanto hat mit sich gehadert, hätte das Match gewinnen können.“ Im Herrendoppel vergaben Maas und Tabeling zudem einen Satzball und wurden beim letzten Ballwechsel Opfer einer strittigen Schiedsrichterentscheidung.
Statistik, SC Union Lüdingshausen – TSV Trittau, Herrendoppel: Bosch/Zurwonne – Maas/Tabeling 21:8, 24:22; Damendoppel: Schnaase/Piek – Lim/van Dooremalen 21:11, 21:13; Herreneinzel 1: Tan – Trisnanto 19:21, 21:17, 21:13; Herreneinzel 2: Fransman – J. Persson 21:18, 21:10; Dameneinzel: Schnaase – van Dooremalen 21:9, 21:0 (Aufgabe van Dooremalen); Mixed: Bosch/Piek – Tabeling/Lim 21:19, 21:15PTSV Rosenheim – TSV Trittau, Herrendoppel: Roth/Käsbauer – Maas/Tabeling 21:16, 13:21, 21:18; Damendoppel: Herttrich/Bellenberg – van Dooremalen/Lim 13:21, 19:21; Herreneinzel 1: Obernosterer – Trisnanto 19:21, 15:21; Herreneinzel 2: Almer – N. Persson 21:17, 10:21, 21:17; Dameneinzel: Kunkel – Chan-Lam 21:15, 14:21, 22:20; Mixed: Käsbauer/Herttrich – Maas/Lim 21:9, 21:13