Mylène Diederichsmeier (RV Havighorst) gewinnt beim Turnier des RV Ahrensburg-Ahrensfelde S*-Springen mit Cira-T
Ahrensburg. Mylène Diederichsmeier nimmt mit Cira-T Tempo auf. Vor dem letzten Hindernis setzt die Springreiterin des RV Havighorst alles auf eine Karte. Mit Erfolg: Im Stechen der Springprüfung der Klasse S* gelingt der 35-Jährigen vom RV Havighorst mit ihrer Stute nicht nur ein strafpunktfreier Ritt, beide legen in 38,25 Sekunden auch die schnellste Zeit vor. "Ein Stechen muss man schnell angehen, sonst hat man keine Chance auf einen der vordersten Plätze", sagt Diederichsmeier, die das neunjährige Pferd (Besitzerin Mandy Borkenhagen) seit drei Monaten im Beritt hat.
Und Cira-T schnell auf Erfolgskurs brachte: Beim 38. Spring- und Reitturnier des RV Ahrensburg-Ahrensfelde feierte die Stute nach mehreren Platzierungen ihren ersten Sieg bei einer S-Springprüfung - verwies Nele Kortsch (RFV Marienhof-Schulendorf, 39,98 Sek.) mit Rich and Famous und Daniel Ostendorf (Reitgemeinschaft Böbs und Umgebung, 40,55) mit Naomie auf die Plätze zwei und drei.
Mylène Diederichsmeier, die in ihrer Reitsportkarriere mehr als 150 Springprüfungen der Klasse S gewann, wuchs mit ihrer sechs Jahre jüngeren Schwester Mynou in Berlin auf. Ihr Vater leitete gemeinsam mit der koreanischen Mutter als Geschäftsführer einen Reitstall. Mylène Diederichsmeier bestritt ihr erstes Reitturnier im Alter von zwölf Jahren. 1996 verlieh ihr die Deutsche Reiterliche Vereinigung das goldene Reiterabzeichen - eine Auszeichnung für zehn Siege bei S-Springprüfungen. Die 35-Jährige ist liiert mit dem Springreiter Carsten-Otto Nagel.
Vor gut drei Jahren machte Diederichsmeier sich selbstständig. Für ihre Berittpferde fand die 35-Jährige bei Bernd Carstens die ideale Unterkunft. Sie sagt: "Die Anlage in Oststeinbek bietet mir beste Bedingungen, junge Pferde auszubilden und erfolgreich vorzustellen. Und ich schätze vor allem die nette familiäre Atmosphäre."
Das nächste große Turnier wirft seine Schatten voraus: Mylène Diederichsmeier bereitet sich auf das Bundeschampionat (4. bis 8. September in Warendorf, Nordrhein-Westfalen) vor, für das sie sich mit dem sechs Jahre alten Wallach Chamroi (Besitzer Dieter Jost) und der fünf Jahre alten Stute Cool Running (Besitzer Christoph Venema) qualifiziert hat.
Die aus Schottland stammende Amy Shepherd (RV Rehagen-Hamburg) erreichte in Ahrensfelde mit einem echten Stormarner Pferd das Stechen: Chalayan wurde vor acht Jahren in Ahrensfelde geboren und gehört noch heute dem Züchter Hans-Peter Rathjen.
Bei der 38. Auflage des Spring- und Dressurturniers des RV Ahrensburg-Ahrensfelde gab es bei den Organisatoren rundum zufriedene Gesichter. "An drei Tagen haben die Zuschauer tollen Reitsport gesehen", sagt Jürgen Schierholz im Hinblick auf 1500 Starts von 989 Pferden mit 560 Reitern. Abseits des Springparcours und des Dressurvierecks sorgten rund 50 Helfer für einen reibungslosen Ablauf.
Ein weiterer sportlicher Höhepunkt: die Dressurprüfung Klasse M**. Kristina Heuer (RV Rehagen-Hamburg) erhielt für ihre Darbietung mit Rishu die Wertnote 647 und damit die höchste Bewertung des Tages. Auf den Plätzen zwei und drei: Sandra Wunnerlich (Norddeutscher und Flottbeker RV, Wertnote 636) mit Di Pregio und Marie Hümpel (Hasenthaler RV Geesthacht, Wertnote 633) mit Rappenbergs Sunrise. Als bester Stormarner belegte der aus Portugal stammende Helder Carvalho (RV Ahrensburg-Ahrensfelde, Wertnote 627) mit Sonnenschein den fünften Rang. Andreas Rosch, seit 1971 Vereinsmitglied, schickte auf heimischer Anlage den eigenen Nachwuchs ins Rennen: Die 18-Jährige Raika-Marie Rosch landete mit Duchess of Darkness auf dem achten Rang (Wertnote 619).
Pressewart Jürgen Schierholz nimmt aus Zeitgründen leise Abschied. Der 65-Jährige ist beruflich zu sehr eingespannt. Doris Göttsche übernimmt. Die 50 Jahre alte Polizeibeamtin aus Hamburg-Rahlstedt sagt: "Ich werde alles daran setzen, dem Reitsport in Stormarn die öffentliche Präsenz zu geben, die er verdient hat."