Debakel im DFB-Pokal: Stormarner Fußballfrauen unterliegen Erstliga-Absteiger aus Sachsen mit 0:5.
Bad Oldesloe. Die Weichen auf ein spannendes Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal waren auf Seiten des FFC Oldesloe gestellt: Vor einigen Tagen den ersten Saisonsieg in der Zweiten Bundesliga perfekt gemacht, wollten die Schützlinge von Trainer Michael Clausen nun weitere Taten folgen lassen und gegen die Fußballfrauen des FC Lokomotive Leipzig den Einzug in die dritte Pokalrunde unter Dach und Fach bringen. "Wenn es uns gelingen sollte, die gleiche Leistung wie in dem Spiel gegen den FFC Turbine Potsdam II abzurufen, dann ist für uns heute alles drin", sagte Clausen vor der Partie.
Für ausreichend Selbstvertrauen war also gesorgt - die Ernüchterung ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Sang- und klanglos unterlagen die Stormarnerinnen dem Erstliga-Absteiger aus Leipzig mit 0:5 (0:4).
"Über die gesamten 90 Minuten bekamen wir keine Ordnung in unseren Spielaufbau. Ein erwähnenswertes Zweikampfverhalten von unserer Seite hat praktisch nicht stattgefunden, das Spiel ohne Ball war eine Katastrophe", so das kurze Fazit von Clausen direkt nach der Partie. "Leipzig war heute eine Nummer zu groß für uns. Sie waren robuster, schneller und ballsicherer."
Oldesloes Viererkette mit Gianna Nicoleit, Svenja Fritz, Franziska Hilmer und Ronja Pajonk stand ein ums andere Mal zu weit auseinander aufgestellt, schaffte somit dem Gegner die Räume, die er brauchte, um sein Kombinationsspiel aufzuziehen und immer wieder gefährlich vor dem Tor von Jennifer Weber aufzutauchen. So gerieten die Oldesloerinnen auch zwangsläufig frühzeitig in Rückstand: In der 6. Minute konnte Oldesloes Torwartin Jennifer Weber noch vor der heranstürmenden Marlene Ebermann klären, der anschließende Abschlag verunglückte ihr gänzlich. Leipzigs Gabriella Toth ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte eiskalt zur Leipziger Führung.
Zwei weitere Gästetreffer durch Marlene Ebermann (17.) und Anna Green (20.) ließen bereits nach zwanzig Minuten jegliche noch so kleine Hoffnung auf der Oldesloer Bank im Keim ersticken. Leipzigs Angelina Lübcke besorgte mit ihrem Treffer den 0:4-Pausenstand (37.).
Bei Leipzig lief im Spiel viel über die rechte Seite. Wiederholt stand die Oldesloer Verteidigerin Nicoleit gegen die schnellen Leipziger Stürmerinnen auf verlorenem Posten. Gerade die pfeilschnelle Leipziger Angreiferin Ebermann war von der Oldesloer Abwehr zu keinem Zeitpunkt in den Griff zu bekommen. Oldesloes einzige Sturmspitze Giatana Lippert war in der Offensive auf sich allein gestellt. Sie konnte sich gegen die robuste Leipziger Abwehr kaum durchsetzen, was aber auch an der mangelnden Unterstützung aus den eigenen Reihen lag.
Ein Wiedersehen gab es für Oldesloes Neuzugang Vera Homp, die nach einem einjährigen Gastspiel in Leipzig dem Erstliga-Absteiger den Rücken kehrte und zum FFC Oldesloe wechselte. "Wir haben uns ein anderes Spiel erhofft. Für mich persönlich war die Begegnung aber nichts Besonderes. Während der 90 Minuten schaltet man etwaige Gedanken an das alte Team gänzlich aus", sagte Homp.
Nach dem Wiederanpfiff ließen es die Leipziger gemächlicher angehen, erzielten in der 80. Minute durch die eingewechselte Florin Wagner noch den fünften Treffer. "Wenn ich etwas Positives aus dem Spiel ziehen müsste, dann die Tatsache, dass unser Eigengewächs Gianna Nicoleit das erste Mal über 90 Minuten durchgespielt hat", so Clausen. Zudem sei seine Mannschaft im zweiten Spielabschnitt dann doch besser ins Spiel gekommen.
FFC Oldesloe: Weber - Nicoleit, Fritz (46. Tomaschewski), Hilmer, Pajonk - Hamed, Wolfgramm - Homp, Gieseler (73. Runge), Engel - Lippert (70. Gauer).