Reinbek. Bildungseinrichtung benötigt mehr Platz. Statt Lösung ohne Limits oder Minimalausbau wird eine dritte Variante bevorzugt.

In der Gertrud-Lege-Schule fehlt es an Platz. 340 Kinder gehen in die Grundschule am Querweg in Neuschönningstedt. 160 von ihnen werden in der OGS (Offenen Ganztagsschule) betreut. Dazu kommen zurzeit noch 80 Hortplätze, die benötigt werden. Ganztagsbetreuung und die steigende Nachfrage nach Schulplätzen erhöhen den Raumbedarf. In einem Beteiligungsverfahren wurden die Anforderungen an das Gebäude gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften und der Schulleitung ermittelt. Nun geht es in die Planung zur Erweiterung der Schule. Bewerbungen von Architekten liegen bereits vor, Planer für die technische Gebäudeausschreibung werden noch gesucht.

„Die Schwierigkeiten bei der Erweiterung der Schule liegen unter anderem darin begründet, dass die Gertrud-Lege-Schule in mehreren Bauabschnitten errichtet wurde“, sagt Kathrin Zur-Lage, Architektin bei der Stadt Reinbek. Je nach Notwendigkeit wurde über die Jahre immer wieder hinzugebaut.

Der erhöhte Raumbedarf soll mit Baubestand und Neubauten erfüllt werden

Bei der Bedarfsermittlung, der sogenannten Phase Null, entstanden vor Kurzem drei Umsetzungsvarianten. Variante eins wäre eine Lösung ohne Limits, alle Wünsche würden ohne Berücksichtigung von Kosten, Flächengrenzen oder notwendigen Erfordernissen realisiert. Stufe zwei definiert die Minimalanforderungen. Dahinter steht die Frage, wie der aktuelle Baubestand optimal genutzt werden kann, um den künftigen Raumbedarfen gerecht zu werden.

Die dritte und präferierte Variante, ist ein Mix aus beidem. Sie beinhaltet unter anderem den Wunsch, das Herz der Schule zentral anzuordnen und einen klar erkennbaren Haupteingang zu schaffen. Gebäude sollen erhalten bleiben. Erweiterungsbauten sind angedacht. Zusätzliche Verbindungsräume von Klassenräumen könnten als Gruppenraum genutzt werden. Zudem soll es für jede der vier Jahrgangsstufen, einen großen Raum für den offenen Ganztag geben, der auch als Bewegungsraum genutzt werden kann. Große Flure könnten die Räume miteinander verbinden.

Aufstockung und Neubauten sind vorgesehen – Baubeginn 2023 denkbar

Insgesamt 3000 Quadratmeter umfasst die Fläche der Schule, um die 1000 weitere Quadratmeter werden benötigt. Diese können zum Teil über die Aufstockung einer weiteren Etage erzielt werden. Zudem können Teilabrisse notwendig werden, um Baubestand und Erweiterung zu kombinieren. Doch wie das genau umgesetzt werden soll, werden die Pläne des künftigen Architekturbüros zeigen.

„Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob wir im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen können, aber ein Start im Herbst 2023 ist denkbar“, sagt Kathrin Zur-Lage. Neben Rahmenbedingungen, wie eine mögliche Auslagerung der Schule während der Bauphase, macht auch die aktuelle Gesamtsituation unter anderem wegen der Materialknappheit eine Prognose schwierig. Dennoch wagt Kathrin Zur-Lage die Aussage, dass eine Fertigstellung im Jahr 2025 denkbar wäre.

Baukosten liegen aktuell noch in einer Spannbreite von fünf bis zehn Millionen Euro

Nach der politischen Beschlussfassung Ende vergangenen Jahres, die dritte Variante zu bearbeiten, wurden die vorgesehenen Planungskosten von 300.000 Euro im Haushalt des Jahres 2022 der Stadt eingestellt und die Suche nach einem Architekten und einem technischen Planer auf den Weg gebracht. Die Bewerbungen von Architekten liegen bereits vor, technische Gebäudeplaner können sich noch über die bekannten Ausschreibungsplattformen bewerben.

Im Frühjahr nächsten Jahres könnte ein Vorschlag vorliegen, wie die Schule künftig aussehen soll. Dieser muss dann von der Politik genehmigt werden. Erst dann ist es möglich, die Baukosten zu beziffern, die aktuell noch in einer Spannbreite von fünf bis zehn Millionen Euro liegen.