Reinbek. Der neue Betreiber Hamid Khawaja hat auch den Klassiker Pommes im Programm. Das Bistro ist nicht sein einziges Projekt.
Die schon fertige Speisekarte bei der Bewerbung hat am Ende wohl den Ausschlag gegeben, so konnte sich Hamid Khawaja gegen die anderen Bewerber durchsetzen. Der 42-jährige Billstedter ist seit vier Wochen Betreiber des Kiosks im Freizeitbad und zufrieden mit dem Start. „Läuft gut“, sagt der Unternehmer. Pommes und Currywurst, aber auch belegte Brötchen und Kaffee sind Verkaufsschlager bei den Badegästen.
Die Gastronomie im Bad wird nicht nur von Badegästen besucht
Aber auch immer mehr Menschen, die nicht schwimmen wollen, besuchen sein Bistro, das er Burgerdorf taufen will. Bei dem Namen ist es nur unschwer zu erraten, worauf der Schwerpunkt in der Karte liegt. Bei der Bezeichnung der verschiedenen Burgervarianten hat sich Khawaja von seiner Umgebung inspirieren lassen, heißen sie Lohburger (mit Beef und Salat), Billburger (Huhn, Käse und Rucola) oder Nettelnburger (Huhn, Käse, Champignons und Rucola). Selbstverständlich gibt es auch einen Reinburger – die einzige vegetarische Variante auf der Karte mit Beyond Meat (Fleischersatz). Ab Anfang Juli will er die Burger dann auch außerhalb seines Bistros anbieten und nach Hause liefern. Dafür will er die Öffnungszeiten, die bislang mit denen des Freizeitbades gleich sind, ausweiten und das bestehende Personal mit vier Personen aufstocken.
Hamid Khawaja: „Ich bin bekannt wie ein bunter Hund.“
Der umtriebige Geschäftsmann ist zuversichtlich, dass er schnell neue Leute findet. „Ich bin in Hamburg bekannt wie ein bunter Hund, das war nie ein Problem für mich.“ Bevor er Gastronom wurde, hat der fünffache Vater Stars und Größen mit seinem Stretchlimousinen 13 Jahre durch die Hansestadt kutschiert. Vor Kurzem hat er sein Unternehmen „Deine Limo“ gut verkauft.
Zwischendurch, also mal abseits von Pommes und Burger, jettet der 42-Jährige nach Dubai, wo er Wohnungen vermietet und sich einen Limousinenservice aufbauen will. Dabei setzt er weniger auf wohlhabende Scheichs, als mehr auf Touristen. Eine Limousine ist gerade per Schiff auf dem Weg ins Emirat. Als ob zwei Großprojekte nicht zeitfüllend genug sind, hat der umtriebige Unternehmer noch ein drittes im Auge und möchte zusammen mit einem Profiboxer eine Boxschule – am liebsten in Bergedorf – für Kinder gründen und hält nach Räumen Ausschau.
Bei aller Geschäftstüchtigkeit übersieht der gläubige Muslim nicht, dass es anderen nicht so gut geht wie ihm und engagiert sich für Obdachlose in Hamburg und in der Heimat seiner Familie – in Afghanistan. Hier lässt er ein Haus für Waisenkinder bauen und verteilt regelmäßig Lebensmittel.