Reinbek. Am 15. März wird der Behindertenbeirat in Reinbek neu gewählt. In der Stadt gibt es einiges für ihn zu tun. Die Kandidaten.

Ein Unfall oder eine Erkrankung – und plötzlich ist das Leben komplett verändert: Eine Behinderung kann jeden und jede treffen. Doch Reinbek ist kaum auf Menschen mit Handicap eingerichtet. Dies zu ändern, dafür setzt sich seit 2015 der Behindertenbeirat ein. Am 15. März können alle 4689 Wahlberechtigten ein neues Gremium wählen.

Da ist noch Luft nach oben: Am Montag waren erst 25 ausgefüllte Stimmzettel eingegangen. Dabei ist der Beirat ein zentraler Ansprechpartner für behinderte Menschen in Reinbek, bietet ihnen auch persönliche Sprechstunden an. Vor allem aber kämpft er für die Belange von Menschen mit Behinderung, für Inklusion sowie die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

Behindertenbeirat in Reinbek wird am 15. März neu gewählt

„Auf unsere Initiative hin ist beispielsweise für Menschen mit Handicap und für Senioren ein Shuttle zu den Impfzentren eingerichtet worden“, erzählt Kurt Martens, Sprecher des amtierenden Beirats. Die Stadt ruft daher alle Wahlberechtigten dazu auf, ihre Stimme für mehr Inklusion in Reinbek abzugeben.

Um die fünf Plätze im Gremium kandidieren sechs Bewerber und eine Bewerberin: Stefan Arens (51), Antoinette Wagschal (52), Kurt Martens (77), Rudolf Bieberich (64), Wilfried Völter (73), Volker Müller (73) sowie Malte Philipp (26). Abgestimmt wird per Briefwahl. Martens hatte auch angeregt, dass das Gremium auf fünf Mitglieder erweitert wird, um die Aufgaben besser verteilen zu können.

Wählen dürfen Schwerbehinderte ab dem 16. Lebensjahr

Wählen dürfen alle Reinbekerinnen und Reinbeker, die seit drei Monaten in Reinbek gemeldet sind, entweder schwerbehindert oder Schwerbehinderten gleichgestellt sind, das 16. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.

Ihre Briefwahlunterlagen können sie online per Terminvereinbarung zur persönlichen Abholung im Rathaus anfordern (unter www.reinbek.de/behindertenbeirat/briefwahl) oder unter der Telefonnummer 040/72 75 04 44, per E-Mail an soziales@reinbek.de oder auch schriftlich an Rathaus Reinbek, Fachbereich Bürgerangelegenheiten, Abteilung Soziale Leistungen, Zimmer 35, Hamburger Straße 5-7, 21465 Reinbek.

Die Stimmenauszählumg am 15. März ist öffentlich

Für den Antrag ist die Kopie eines Schwerbehindertenausweises, eines Bescheides über die Feststellung der Schwerbehinderung oder eines anderen geeigneten Nachweises nötig. Damit die Stimmen gültig sind, müssen die Wahlumschläge spätestens bis zur Stimmenauszählung am Dienstag, 15. März, um 16 Uhr im Rathaus vorliegen.

Die Stimmen werden öffentlich im Sitzungssaal des Rathauses ausgezählt. Rückfragen werden unter Telefon 040/7275 02 69 oder unter der E-Mail soziales@reinbek.de beantwortet.

  • Das sind die Kandidaten:

Stefan Arens (51), gelernter Maler und Lackierer, arbeitet seit 2008 in einer Werkstatt für Menschen mit Handicap. Seit 2020 ist er bei „Tatwerk Reinbek“ Werkstattsprecher. Er will sich auch außerhalb der Werkstatt für Menschen mit Behinderung engagieren.

Rudolf Bieberich (64), pensionierter Elektromechaniker, setzt sich täglich mit den Alltagsproblemen Schwerbehinderter auseinander, weil seine Frau zu den Betroffenen zählt. Deshalb will Rudolf Bieberich für die Reinbeker mit Handicap an positiven Veränderungen mitwirken.

Kurt Martens (77), Marketingmanager in Werbeagenturen in Rente, ist langjähriges Mitglied des Seniorenbeirats und seit 2015 Pressesprecher des Behindertenbeirats. Kurt Martens möchte sein Engagement für Menschen mit Behinderung gern fortsetzen.

Malte Philipp (26) arbeitet im Garten- und Landschaftsbau. Er möchte sich im Behindertenbeirat engagieren, um in Reinbek insbesondere die Interessen junger Menschen mit Beeinträchtigung mit dem Ziel der Gleichstellung zu stärken.

Antoinette Wagschal (52), Bürokauffrau, war ehrenamtliche Beraterin bei „Blickpunkt Auge“, einer Beratungsstelle für Sehbehinderte Es hat ihr viel Freude bereitet, den Betroffenen zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen. Jetzt will sie ihre Erfahrung einbringen.

Volker Müller (73) war Leiter des Gemeinschaftszentrums Sönke-Nissen-Park Stiftung, ist Vize des Stiftungsvorstandes. Er ist Vereinsratsmitglied der Südstormaner Vereinigung für Sozialarbeit. 27 Jahre war er Stadtverordneter. Er ist sehbehindert und will sich weiter engagieren.

Wilfried Völter (73) war hauptamtlicher Personalrat der Arbeitsagentur Hamburg. Ehrenamtlich engagiert er sich in der Feuerwehr, zuletzt als Vize-Wehrführer. Er will mit seinem Wissen und seiner Lebenserfahrung etwas für Menschen mit Einschränkungen bewirken.