Reinbek. Erkrankte und Interessierte erfahren am 23. Oktober im Schloss Reinbek viel über den „Umgang mit Krebs“.

Rund 1,7 Millionen Menschen leben mit der Krankheit Krebs. Laut Bundesgesundheitsministerium wird bei Männern am häufigsten Prostatakrebs, bei Frauen am häufigsten Brustkrebs diagnostiziert.

„Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen ein Schock. Dabei bedeutet es nicht zwingend, dass diese Krankheit mit dem Tod enden muss“, macht Gisa Poltrock, Leiterin der Südstormaner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS), Mut. Und genau das möchte sie am Sonnabend, 23. Oktober, beim Informationstag im Reinbeker Schloss zum Thema „Umgang mit Krebserkrankungen“ weitergeben.

Krebs-Informationstag im Schloss Reinbek

Organisiert hat sie den Tag mit Susann Höger. Die 28-Jährige ist Psychologin bei SVS und berät seit April Erkrankte oder deren Angehörige. „Der Zuspruch ist groß“, sagt Höger. 30 Klienten, mehr Frauen als Männer, haben bislang das Gesprächsangebot angenommen.

Die Beratung findet in mehreren Stufen statt. Nach ersten Informationen über die Krankheit geht es in den nachfolgenden Gesprächen um den Umgang mit Symptomen wie Angst oder Erschöpfung und die Aktivierung der eigenen Ressourcen. „Wir merken, dass es wichtig ist, die Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten anzunehmen“, sagt Höger. Viele Hilfesuchende seien einfach froh, reden zu können, ohne gut gemeinte Ratschläge zu bekommen.

Darum geht es auch beim Infotag im Schloss. Von 10.30 bis 16 Uhr gibt es verschiedene Vorträge darüber, wie sich die Krankheit auf die Familie auswirkt, welche Möglichkeiten der Begleitung von Erkrankten es gibt, wie Stress besser bewältigt werden kann oder wie wichtig Achtsamkeit und Selbstfürsorge bei der Gesundung und Gesunderhaltung sind.

Fotografin zeigt Porträts von erkrankten Frauen

Die Besucher sind eingeladen, sich die Schwarz-Weiß-Fotografien von Angela Hasse anzusehen. Die 68-jährige Fotografin hat neun Frauen verschiedenen Alters, die ­die Diagnose Brustkrebs erhalten haben, porträtiert und begleitet. Deren Erfahrungen hat sie in dem Buch „Neun Frauen und ich“ veröffentlicht. „Ich wollte ihnen mit den Fotos zeigen, wie stark und schön sie trotzdem sind. Es ging mir darum, sie nicht auf ihre Brust zu reduzieren. Schöne Lippen oder ein toller Po, das habe ich in den Fokus gestellt und ihnen vielleicht wieder ein gutes Körpergefühl gegeben“, sagt Angela Hasse.

Darüber hinaus wird informiert, wie betrieb­liche Wiedereingliederung abläuft, welchen Rehasport der TSV Reinbek anbietet und wo Kindern und Jugendlichen in der Zeit der Trauer geholfen werden kann. Eine Anmeldung für den Info-Tag ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.