Aumühle. Gregor von Bismarck muss die Zuständigkeit für den Erhalt der Brücke anerkennen, die Straßenbaulast übernehmen.
Geht nicht auf den letzten Metern noch etwas schief, wird das Problem um die marode Mühlenteich-Brücke dauerhaft gelöst. Der Haupt- und Innenausschuss des Lauenburgischen Kreistags hat einem Vertrag zugestimmt, mit dem sich der Kreis und die Gemeinde Aumühle verpflichten, je 50.000 Euro für die Sanierung bereitzustellen. Im Gegenzug für die 100.000 Euro muss Gregor von Bismarck die Zuständigkeit für den Erhalt der Brücken anerkennen, die Straßenbaulast übernehmen.
Ein Jahre schwelender Konflikt zwischen von Bismarck, Kreis und Aumühle wäre damit beendet. 2018 musste eine Behelfsbrücke errichtet werden, weil sich die Beteiligten nicht über die notwendige Reparatur der Mühlenteich-Brücke und die Übernahme der Kosten hatten verständigen können.
Über die Brücke gelangen Spaziergänger in den Sachsenwald, zudem ist sie Anbindung für den Bauwagen des Aumühler Waldkindergartens. Damit dort Rettungswagen hingelangen können, wird die Tragfähigkeit aktuell neu geregelt, bestätigt Kreissprecher Karsten Steffen.
Instandhaltung des Bauwerks ist künftig Bismarcks Angelegenheit
Der Vertragsentwurf wurde in Details nachgebessert und präzisiert: So ist jetzt geklärt, dass ein bestimmtes Unternehmen von Gregor von Bismarck das Areal und die Straßenbaulast übernimmt. Damit verabschieden sich Gemeinde und Kreis Herzogtum Lauenburg aus der Diskussion, wer die Verantwortung trägt und künftig die Instandhaltung des Bauwerks finanziert.
Zunächst war beabsichtigt gewesen, per Gutachten zu klären, wer in der Verantwortung steht. Bei Recherchen wurde dann entdeckt, dass diese Frage bereits in den 1930er-Jahren erörtert worden war. Doch das reichte nicht für die endgültige Klärung der entscheidenden Fragen, berichtet Steffen schmunzelnd. In Akten aus der Kaiserzeit wurde recherchiert, was Fürst Otto von Bismarck neben Friedrichsruh vom deutschen Monarchen alles geschenkt worden war.
„Das Areal reichte bis Düneberg, wo später die Pulverfabrik entstanden ist“, so Steffen. Straßen und Wege in öffentlichem Besitz habe jedoch auch ein Deutscher Kaiser nicht ohne weiteres verschenken können. „Das fragliche Areal war tatsächlich frei, daher konnten wir die vertragliche Lösung treffen.“