Reinbek. Das Voltigierpferd lahmt und bekommt nun eine Therapie im Rehazentrum Hof Büchsenschinken. Dafür braucht der Verein 3000 Euro.

Zur Zeit ist er der Star im Reha- und Therapiezentrum Hof Büchsenschinken: Niemand bekam dort je so viel Besuch wie der 14-jährige Wallach Lamborghini, berichtet Pferde-Physiotherapeutin Mercedes Hönke. Und „Lambi“ wie er von seinen Voltigiererinnen liebevoll genannt wird, genießt diese Besuche sehr: Eine große Tasche, gefüllt mit frischem Gras, Möhren und Äpfel an einem Strick aufgefädelt, Heu in einem Futterball versteckt oder einen Leckstein mit Bananengeschmack, bringen die Mädchen ihm mit, damit er sich ja nicht langweilt.

„So ein Pferd ist eben nicht nur unser Sportpartner“, erklärt Leonie (17). „Er ist auch zum Putzen, zum Betüdeln und zum Möhrchen geben da.“ Alles klar, die Mädchen, die teils eineinhalb Stunden mit dem Bus oder Fahrrad anrücken aus Siek Hamburg oder Havighorst, lieben ihren „Lambi“ einfach.

Die Voltigiererinnen sind in großer Sorge um Wallach Lamborghini

Aber jetzt machen sie sich große Sorgen. Denn es hat seinen Grund, dass sie ihren Sportkumpel so verwöhnen. Das Voltigierpferd der JumpingStars Hamburg, wie ihr Verein heißt, hat sich das Hufbein gebrochen und lahmt seitdem. Vermutlich ist das passiert, als er auf ein verlorenes Hufeisen eines andern Pferdes getreten ist, und sich dabei den Hufnagel eingetreten hat. „Bei 700 Kilogramm Gewicht kann das schon einmal einen Bruch zur Folge haben“, sagt Sabine Meyer, Erste Vorsitzende und Trainerin der JumpingStars, nachdenklich.

Nach der Ursache wurde allerdings schon sieben, acht Wochen geforscht, bis der Bruch entdeckt wurde. Da war das Budget des Vereins für den Tierarzt schon weitgehend aufgebraucht.

Pferdebesitzer suchen für ihre Lieblinge nach alternativen Heilmethoden

Jetzt muss der Wallach sich vor allem ruhig verhalten – das war gar nicht so einfach. „Er hat in seinem Stall auf Sachsenwaldau den wilden Max gemacht, und sogar versucht, aus seiner Box zu springen“, erzählt Sabine Meyer. Da kam der Kontakt zur Familie Hönke, die auch den Stall in Sachsenwaldau betreibt, gerade recht. Denn Mercedes Hönke hat im Dezember ihr Reha- und Therapiezentrum Hof Büchsenschinken eröffnet. Das bietet alles, was das Pferdeherz begehrt, vom Aquatraining, einem Laufband unter Wasser, über die Farblichtherapie, die individuell eingestellt werden kann bis zur Sole-Box zum Inhalieren.

Genauso wie für den Menschen suchen auch Pferdebesitzer für ihre Lieblinge nach alternativen Heil - und Rehabilitationsmethoden. Im Zentrum mit fünf stationären Stellplätzen jeden Tag noch fünf bis sechs Pferde ambulant behandelt. Diese Patienten werden von Tierärzten oder -kliniken auf das Reha-Zentrum aufmerksam gemacht. „Und ,Lambi’ ist hier schon gut zur Ruhe gekommen“, stellt Mercedes Hönke fest.

„Lambi“ bekommt noch einen orthopädischen Hufbeschlag

Mercedes Hönke behandelt einen Patienten unter der Lichttherapie.
Mercedes Hönke behandelt einen Patienten unter der Lichttherapie. © Reha- und Therapiezentrum Hof Büchsenschinken | Reha- und Therapiezentrum Hof Büchsenschinken

Zehn Tage lang wird er täglich mit der Equitron-Therapie behandelt. „Das Gerät gibt bioelektrische Impulse im Nano-Sekundenbereich an den Körper ab“, erläutert die Physiotherapeutin. „Das fördert in hohem Maße die Selbstheilungskräfte der Körperzellen.“ Unterdessen spitzt der Fuchswallach die Ohren und zupft interessiert das Heu aus einem Spielball, den seine Fans ihm reichen.

Nach zehn Tagen bekommt das Voltigierpferd ein orthopädisches Hufeisen, ein Klammereisen mit Gips, damit es seinen Huf möglichst wenig belastet. Das wird alle zehn Wochen gewechselt und neu an den Huf angepasst, denn der wächst genauso wie menschliche Haare oder Fingernägel. Bis er gesund ist, können noch zwei bis drei Monate vergehen.

Solange müssen die Voltigiererinnen auf dem Boden oder dem Holzpferd trainieren, joggen gehen oder mit Gewichten trainieren. „Das ist schon etwas anderes“, sagt Emily. „Wir vermissen das Training mit dem Pferd.“ Trösten können sie sich nur mit den Krankenbesuchen bei „Lambi“ in Büchsenschinken.

Es fehlen 3000 Euro für die Behandlung von "Lambi"

So ein Voltigierpferd, auf dessen Rücken bis zu drei Sportlerinnen gleichzeitig ihre Figuren zeigen, muss gut bemuskelt sein. Deshalb wird „Lambi“ sonst auch jeden Tag geritten, um ihn zu trainieren. Beispielsweise von Lotte (18), die eine Reitbeteiligung für ihn hat. Dafür reicht das Voltigiertraining etwa dreimal in der Woche nicht aus. Am liebsten würde der Verein seinen Lamborghini daher nach der Genesung noch auf den Aquatrainer schicken – ein Laufband unter Wasser, das die Pferde ebenerdig erreichen können. Allein – das gibt die Vereinskasse nicht mehr her. Schon jetzt fehlen 3000 Euro für die Behandlung des kranken Pferdes.

Deshalb bitten die Voltigiererinnen jetzt unter dem Stichwort „Lambi“ um Spenden. Eine Spendenbescheinigung ist möglich. Bankverbindung: Hamburger Sparkasse, IBAN DE53 2005 0550 1324 1246 41

Infos im Internet: www.jumpingstars.jimdofree.com