Hamburg/Barsbüttel. Trickbetrüger sollen Senioren in Hamburg und Schleswig-Holstein um rund 100.000 Euro gebracht haben. Nun gab es Festnahmen.

Großer Erfolg für das Hamburger Betrugsdezernat: Am Dienstag haben Beamte vier Männer verhaftet, die mehrere Senioren in Hamburg und Schleswig-Holstein auf betrügerische Weise abgezockt haben sollen. Die Bande soll von September 2020 bis April dieses Jahres mindestens ein Dutzend Taten vollzogen haben. Es entstand ein Vermögensschaden von fast 100.000 Euro. Das erbeutete Bargeld soll nach den jeweiligen Taten zeitnah in die Türkei transferiert worden sein.

Senioren fallen auf Trickbetrüger rein, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben

Im Januar wurde eine 86 Jahre alte Frau aus Hamburg-Heimfeld Opfer der Betrugsmasche mit den falschen Callcenter-Mitarbeitern und den falschen Bankmitarbeitern. Die Tatverdächtigen erbeuteten einen niedrigen fünfstelligen Geldbetrag. Ermittlungen des Dezernates für Trickbetrüger führten schließlich zu einer siebenköpfigen Tätergruppe.

Ihre Masche: Sie täuschten den überwiegend weiblichen und in einem Fall männlichen Geschädigten im Alter zwischen 78 und 96 Jahren vor, dass von ihren Konten Geldbeträge betrügerisch abgehoben worden seien. Die Opfer wurden durch den angeblichen Bankangestellten überzeugt, selbst Geld abzuheben, um im Anschluss daran die Seriennummern der Geldscheine mit ihm abzugleichen. Den Geschädigten wurde dann suggeriert, dass sie Falschgeld erhalten hätten, welches von einem weiteren Bankmitarbeiter abgeholt werden solle. Dafür sei das Geld an bestimmten Orten zu deponieren.

Vier Wohnungen in Hamburg und eine in Barsbüttel wurden durchsucht

Den Ermittlern gelang es, sieben Tatverdächtige zu identifizieren, die in wechselnder Besetzung gemeinschaftlich agierten. Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse für vier Wohnungen in Hamburg und einer in Barsbüttel im Kreis Stormarn.

Bei der Aktion am Dienstag trafen die Beamten die vier Personen an, auf die Haftbefehle ausgestellt worden waren. Es handelt sich um einen 19-Jährigen, zwei 20-Jährige und einen 22-Jährigen. Bei den Wohnungsdurchsuchungen konnte weiteres Beweismaterial sichergestellt werden, wie zum Beispiel Mobiltelefone und Schmuck. Die Ermittlungen der Betrugdezernates dauern an. Neben der Auswertung der sichergestellten Beweismittel prüfen die Beamten auch, inwieweit die Männer für weitere Taten in Frage kommen.