Reinbek. 1,5-Millionen-Euro-Anbau für Nachmittagsbetreuung an Reinbeker Grundschule eingeweiht. 214 von 256 Grundschülern sind angemeldet.

Am Dienstag gab es ordentlich Trubel in der Grundschule Mühlenredder. „Wir merken den Kindern die Freude, wieder in der Schule zu sein, regelrecht an“, erzählte Schulleiterin Karen Schmedemann. Bei der Einweihung, als die Kinder die drei neuen Räume für die Offene Ganztagsschule (OGS) stürmten, wurde diese Freude auch hörbar.

Vorher durften die Zweitklässler Erik und Kerim während der Einweihung die bunten Absperrung durchschneiden. Dann drängten die Kinder jubelnd in den großzügigen, lichten Raum, um die Spielmöglichkeiten zu begutachten. Die Betreuerinnen verteilten noch schnell Überraschungstüten, in denen frisch gebackener Kuchen aus der Mensa-Küche steckte.

Neue Räume ersetzen Container auf dem Pausenhof

Für die Kinder war es ein schöner Tag. „Ich freue mich, weil ich endlich meine Freunde wiedersehe“, erzählte Erik (8). „Alleine zu Hause lernen, fand ich doof. Wir haben gerade das Einmaleins. Das kann man da nicht so ultragut lernen.“ Auch in der Notbetreuung hätten viele Kinder die Klassenkameraden vermisst, die zu Hause bleiben mussten“, berichtet Susanne Paulsen, die mit Martina Kay die OGS leitet.

Die neuen Räume für die Ganztagsbetreuung zwischen TSV-Halle und Mensa sollen die beiden Containerräume auf dem Pausenhof ersetzen. Die werden jetzt abgebaut. 1,5 Millionen Euro hat Reinbek in den Anbau mit drei hohen hellen Räumen, großzügigen Fluren, Toiletten und Waschbeckenanlagen investiert. Der Schulgarten und das Mobiliar fehlen jetzt noch.

Nachmittagsbetreuung noch in geschlossenen Kohorten

Die hohe Auslastung ist schon jetzt sicher: Von 256 Grundschülern sind 214 beim Offenen Ganztag angemeldet. „Das ist eine hohe Quote“, weiß auch Karen Schmedemann. „Und die meisten Kinder kommen fünf Tage die Woche, gewöhnlich bleiben sie bis 17 oder 17.30 Uhr.“ Sie und Susanne Paulsen bedauern, dass sie während der Pandemie aus personellen Gründen nur eine Betreuungszeit bis 16 Uhr anbieten können. „Das stellt einige Berufstätige, vor allem Alleinerziehende, vor große Schwierigkeiten“, weiß Paulsen.

Auch die Nachmittagsbetreuung verläuft momentan noch in den geschlossenen Kohorten, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Daher können die Kinder nicht selbstbestimmt nach Thema ihre Gruppe wählen, sondern müssen in ihrem Jahrgang bleiben. „Glücklicherweise verstehen wir uns als eine Schule“, erklärt Karen Schmedemann. „Wir nutzen vormittags die OGS-Räume für den differenzierten Unterricht und die OGS betreut nachmittags auch in den Fachräumen. Es wäre doch zu schade, wenn wir die schönen Räume halbe Tage leer stehen ließen.“ So könnten die Kinder auch unterschiedliche Angebote in einem Jahrgang nutzen.