Reinbek. Ein Service der Stadt Reinbek, der DRK, Awo, SVS sowie von Senioren- und Behindertenbeirat wartet auf den Start des Impfzentrums.

Die Fahrer, die Busse und der Telefondienst stehen schon in den Startlöchern. Doch dafür fehlt noch der offizielle Start im Reinbeker Impfzentrum im Jürgen-Rickertsen-Haus. Alle über 80-jährigen, hilfsbedürftigen Reinbeker brauchen sich dann keine Sorgen mehr zu machen, wie sie zum Impfzentrum gelangen können – egal ob sie in Neuschönningstedt oder am Krabbenkamp wohnen. Denn die Stadt Reinbek organisiert für sie gemeinsam mit dem DRK, der Awo, der Südstormaner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS), dem Senioren- sowie dem Behindertenbeirat einen Fahrdienst.

Der ist für Seniorinnen und Senioren gedacht, die entweder aus gesundheitlichen Gründen nicht mobil sind oder auch keine Angehörigen haben, die sie zum Impftermin fahren können.

Impfbenachrichtigung und Termin sind erforderlich

Zwingend erforderlich für diesen Service ist, dass die Seniorinnen und Senioren ihre Impfbenachrichtigung des Ministeriums erhalten haben. Außerdem können die Reinbeker den Fahrdienst nur nutzen, wenn sie bereits einen Termin im Reinbeker Impfzentrum vereinbart haben. Wann dieses endlich den Betrieb aufnimmt, war laut Andreas Rehberg, verantwortlich für die Impfzentren des Kreises, auch am Dienstag noch unklar.

Bis Dienstag waren 2485 Stormarner, die älter als 80 Jahre alt sind, bereits geimpft, 1665 auch zum zweiten Mal immunisiert. Neun Pflegeheime im Kreis warten noch auf mobile Impfteams. Nach seiner Information sollen auch die letzten beiden Altersgruppen der über 80-jährigen Stormarner in den kommenden zwei Wochen benachrichtigt worden sein. Impfberechtigte Schleswig-Holsteiner können landesweit ein Impfzentrum wählen.

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Länderübergreifend zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein gelte diese Ortswahl bisher nicht, sagt Marius Livschütz, Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Obwohl man sich zunächst darauf verständigt habe. Warum dies nun anders läuft, beantwortet er nicht. Selbst wenn die Impfberechtigten Termine in Bad Oldesloe erhalten, ist es jedoch fraglich, ob sie noch in den Genuss des Reinbeker Fahrdienstes kommen. Denn dieser fährt nur innerhalb der Stadt.

Alle hoffen auf das Impfzentrum in Reinbek

Der Start des Impfzentrums an der Schulstraße ist abhängig von den verfügbaren Dosen der Impfstoffe (Biontech/Pfizer sowie Moderna). Auch wenn es jetzt nach drei Wochen, in denen landesweit nur die mobilen Impfteams zu Seniorenheimen unterwegs waren sowie noch Zweitimpfungen in den Zentren vorgenommen wurden, wieder mehr Impfstoff in Schleswig-Holstein geben soll. „Dieser wird aber zunächst weiter nur an die bereits geöffneten Impfzentren im Land geliefert“, sagt Andreas Rehberg. Zudem werde zuerst die Immunisierung durch die mobilen Impfteams in der Tagespflege sowie in der Eingliederungshilfe verstärkt.

Trotzdem hoffen alle auf Reinbek: „Unser Impfzentrum ist startklar, binnen 24 Stunden könnte der Betrieb aufgenommen werden“, sagt Stadtsprecherin Penelope Friebel. „Im Moment konzentrieren wir uns deshalb auf die Durchsetzung unserer mittlerweile sehr deutlich formulierten Forderung, wenigstens eine Impflinie hier vor Ort kurzfristig zu eröffnen. Südlich der Linie Bad Oldesloe – Mölln gibt es derzeit keine Versorgung mit Impfstoff. Dieser Zustand ist nicht haltbar.

Zwei Busse warten auf ihren Einsatz zum Impfzentrum in Reinbek

Wer über 80 Jahre alt ist, hat häufig keine Möglichkeit, mal eben 30 oder 50 Kilometer zu fahren. Unterstützt wird dies vom CDU-Landtagsabgeordneten Lukas Kilian. Er fordert ebenfalls, dass Stormarns Termine und die Impfdosen zwischen Bad Oldesloe und Reinbek aufgeteilt werden: „Der südliche Teil Stormarns und des Herzogtums Lauenburg braucht dringend ein nahes Impfzentrum“, sagt er. Mit dem öffentlichen Nahverkehr sei die Anfahrt nach Oldesloe oder Mölln für Ältere eine Zumutung.

Sobald das Impfzentrum eröffnet, stehen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr mindestens zwei Busse samt Fahrer bereit. Ein Fahrzeug ist mit einer Rampe ausgestattet und kann so für Rollstuhlfahrerinnen genutzt werden. Über eine Hotline (040/78 87 76 71) können die bedürftigen Impfberechtigten von 10 bis 15 Uhr ab einer Woche vorher ihren Fahrdienst buchen. Gemäß der Corona-Schutzmaßnahmen dürfen bis zu zwei Personen aus einem Haushalt pro Bus mitfahren. Zudem ist das Tragen von FFP2- oder OP-Masken nötig.