Reinbek. Ob Spezialfutter für kranke Hunde oder Katzenstreu: 110 Geschenke für die Reinbeker Einhorn-Einrichtung wurden bereits erfüllt.

Was für eine vorzeitige Bescherung für die Tierherberge Einhorn: 110 gespendete Geschenke im Wert von etwa 600 Euro liegen schon jetzt unter dem Baum, den der Futtermittelhandel Fressnapf in Bergedorf Mitte November aufgestellt hat. Am Mittwoch war der Baum bereits geplündert, alle 110 Karten mit Wünschen für die einzelnen Schützlinge von Einhorn waren „gepflückt“. Filialleiterin Stefanie Witt-Sennert bat Karen Schönbrodt, Leiterin der Tierherberge, kurzerhand um Nachschub.

„Wir machen die Aktion seit elf Jahren“, erzählte Stefanie Witt-Sennert. „Einige Familien kommen nur, um etwas für die Tiere zu spenden. Neulich war eine Mutter mit einer neunjährigen Tochter hier, die haben drei Geschenke eingekauft.“ Das Mädchen habe ihr erzählt, dass sie sich sehnlichst ein Tier wünsche, sie aber leider keines halten dürften. „Ich war ganz gerührt“, erzählt die Filialleiterin.

Tierherberge Einhorn bekommt Unterstützung von Fressnapf-Kunden

Auch Karen Schönbrodt war ganz bewegt von den Kommentaren, die sie teilweise auf den Karten fand, die jetzt an den Geschenken hängen. „Guten Appetit zu Weihnachten“, wünscht da ein offenbar kindlicher Spender der Katze Goldie, die wegen einer Nierenerkrankung ein besonderes Spezialfutter braucht. „Und das ist leider teuer“, erläutert Karen Schönbrodt, die sich über die bisherigen Geschenke riesig freute.

Unter dem Baum des Tierhandels (Ludwig-Rosenberg-Ring 49) liegen jetzt duftendes Wiesenheu, Katzenstreu, Panikgeschirre, aus denen Hunde nicht ausbüxen können, ein getrockneter Insektenmix für Wachtel Lilly und vieles mehr. „Unter unseren 120 Tieren sind nicht nur viele Katzen, sondern auch drei Wachteln“, erzählt sie.

140 neue Wunschkarten hängen jetzt am Baum

Allen Spendern bietet Karen Schönbrodt an, sich unter Telefon 0171/53 60 631 zu melden, um sich einmal für einen Besuch in der Tierherberge zu verabreden. „Ich würde mich freuen, die Spender kennenzulernen. Sie möchten vielleicht auch sehen, wo all das Futter und die guten Sachen hinkommen“, schlägt die Tierfreundin vor. „Wir bekommen das alles hin unter den Hygieneregeln, mit Maske und Abstand. Viele Gehege und Volieren sind sowieso im Freien.“ Außerdem sei ein Besuch für die Familien vielleicht auch eine willkommene Abwechslung.

Am Mittwoch hängte sie mit Unterstützung von Stefanie Witt-Sennert noch weitere 140 Wunschkarten mit Fotos von den Tieren an den Weihnachtsbaum. „Denn diese Spenden helfen uns wirklich“, sagt Karen Schönbrodt. „Viele unserer Schützlinge brauchen Spezialfutter oder wir müssen sie mit besonderem Futter wieder aufpäppeln.“

Beispielsweise Hund Bobby: „Kein Tierheim wollte ihn aufnehmen. Denn er hat einen Nahrungsmittelallergie“, berichtet Karen Schönbrodt. „Aber wir geben ihn nicht auf und stellen jetzt seine Ernährung um. Und diese Dinge gehen richtig ins Geld.“ Sie dankt ­deshalb den Fressnapf-Kunden für die Hilfe.