Reinbek. Brandschutzerzieher tauschen von Kindern selbst gefertigte Kunstwerke gegen kleine Überraschungen ein. Alle Ortswehren machten mit.

Aus den Fenstern des gelben Hauses mit dem roten Dach schlagen Flammen. Mit dem Wasserschlauch bekämpft ein einzelner Feuerwehrmann den Brand. Zum Glück spielt sich die Szene nur auf dem Papier ab.

Mehr als 30 Bilder kleben an der Funkzentrale

Gemalt hat das Bild die achtjährige Rijana Titor. Dafür erhielt sie von den Brandschutzerziehern der Freiwilligen Feuerwehr Reinbek am Sonnabend eine Tüte mit kleinen Überraschungen. Begleitet wurde sie von Mama Anna Titor sowie Brüderchen Philip (anderthalb Jahre). „Ich habe schon mal ein brennendes Haus gesehen“, erzählt Rijana den Feuerwehrleuten aufgeregt. Sie habe im Auto gesessen und sei daran vorbeigefahren.

Da die Brandschutzerzieher im Corona-Jahr die Kitas und Grundschulen nicht besuchen können, haben sie sich mit der Aktion „Tausche Bild geben Überraschung“ bei Reinbeks Kindern wieder in Erinnerung gebracht. Das kam sehr gut an. Schon nach kurzer Zeit klebten mehr als 30 Kunstwerke zum Thema Feuerwehr an der Funkzentrale der Wache in der Klosterbergenstraße. Die sogenannte Memo-Aktion lief am Sonnabend in allen drei Ortswehren Reinbeks.

Der zwei Jahre alte Julius liebt die Feuerwehr

„Eine ganz tolle Aktion, auf die sich mein Sohn schon die ganze Zeit gefreut hat“, lobt Shakira-Jil Habersaat. Obwohl er erst zwei Jahre alt ist, hat der Kleine ein Bild gemalt – auf dem man einfach Feuer sieht. „Julius liebt die Feuerwehr, an der wir jeden Tag nach dem Kindergarten vorbeikommen“, erklärt seine Mama.

Luca Müller-Sacher (5) hingegen hat ein Feuerwehrauto auf seinem Bild verewigt, das er am Sonnabend bei David Kusber, Annika Heupel und Patrick Haase vor dem Feuerwehrhaus Reinbek abgibt. Sogar die Notfallnummer 112 hat er nicht vergessen und hat sie auf das Fahrzeug geschrieben. „Luca malt gerne Lastwagen“, erklärt sein Vater Vincent, der den Jungen gemeinsam mit Oma und Opa aus dem Gergenbusch begleitet. „Wir haben schon ganz viele Bilder von ihm zuhause aufgehängt“, verrät Regine Müller-Sacher.

Ein Aufkleber weist den Weg zum Kinderzimmer

Alle kleinen Künstler bekamen als Dankeschön eine Tüte mit Süßem und einem Pixie-Buch über das Thema Feuerwehr. Die Eltern durften sich den „Kinderfinder“ mitnehmen, einen Aufkleber für die Tür zum Kinderzimmer, der im Zweifel Leben retten kann (siehe Text rechts). Noch mehr Zulauf hatten die anderen beiden Ortswehren Reinbeks: In Ohe wurden 70 Geschenktüten eingetauscht und in Schönningstedt gingen sogar 80 Überraschungen auf die Reise.