Wentorf/Börnsen. Einige Wanderwege werden von Montag an gesperrt. Die Baumfällungen sollen eine Woche dauern.
Stürmische Böen in diesem Jahr fordern auch ihre Opfer in der Wentorfer Lohe. Auf dem ehemaligen Standortübungsplatz wurden zahlreiche Bäume entwurzelt, Kronen sind gebrochen und einige Wege sind von Sturmwürfen betroffen, wie die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein erklärt, die die Lohe verwaltet.
„Damit Besucher das Stiftungsland Lohe durchqueren können und sich der Borkenkäfer nicht ungezügelt weiter verbreiten kann, schmeißt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ab Montag, 23. November, die Motorsäge an“, so der Pressesprecher Thomas Voigt. Innerhalb von einer Woche sollen vornehmlich Fichten gefällt werden. Die Arbeiten konzentrieren sich auf den Bereich Krogbuschweg und Birkenweg in Neu-Börnsen. Während der Aktion werden einige Wanderwege und Trampelpfade aus Sicherheitsgründen kurzzeitig gesperrt.
Auf den Flächen in der Lohe soll Laubmischwald entstehen
Auf den Flächen, auf denen die Stiftung Fällungen vornehmen muss oder entwurzelte Bäume entfernt werden, soll in den kommenden Jahrzehnten ein heimischer Laubmischwald etabliert werden. Mit ihrer Übernahme des Gebiets im Jahr 2011 hatte die Stiftung einen von Nadelhölzern geprägten Waldbestand vorgefunden.
Für militärische Zwecke waren die dicht wachsenden Fichten und Lärchen einst gut geeignet, doch sind sie standortfremd. Das Ziel der Stiftung Naturschutz ist es, das Verhältnis von Laub- und Nadelgehölzen umzukehren. Idealerweise soll die Wentorfer Lohe zu 80 Prozent aus Laubbäumen und zu 20 Prozent aus Nadelbäumen bestehen.
Ehemaliger Truppenübungsplatz ist Nationales Naturerbe
Bis 1994 Truppenübungsplatz, ist die Wentorfer Lohe seit zehn Jahren „Nationales Naturerbe der Bundesrepublik Deutschland“ und wird von Spaziergängern, Radlern, Joggern, Reitern und Hundebesitzern als Naherholungsgebiet genutzt. Das Wegenetz erstreckt sich über 13 Kilometer. 150 Hektar sind bewaldet, 80 Hektar ist Offenland. Der älteste Baum ist eine 160 Jahre alte Buche. Neben dem Umbau der Fichten-Monokultur in einen Mischwald, renaturierte die Stiftung Naturschutz beispielsweise den 1,9 Kilometer langen Amelungsbach.