Reinbek. Bis 2024 stehen aus dem Digitalpakt 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Jüngst schaffte der Schulträger Tablets für zwei Grundschulen an.

Bis 2024 soll die Digitalisierung an deutschen Schulen ordentlich Fahrt aufgenommen haben. Durch den im vergangenen Jahr beschlossenen Digitalpakt kann die Reinbeker Stadtverwaltung dafür bis 2024 rund 1,1 Millionen Euro für seine sechs Schulen beantragen. „Im Jahr 2020 wurden bereits circa 520.000 Euro nur für Hardware, also Endgeräte und interaktive Boards, und Software verwendet“, erklärt die Amtsleiterin für Bildung und Stadtleben, Kathrin Schöning.

Zuletzt hatte die Stadt 158 Tabletcomputer für zwei Grundschulen – Mühlenredder und Gertrud-Lege-Schule in Neuschönningstedt – angeschafft. 95.000 Euro fielen für die Geräte der Marke Apple sowie für die Einrichtung durch das Geesthachter Unternehmen Space-Computer an. Wie das Geld aus dem Digitalpakt auf die Schulen verteilt wird, dafür gibt es in Reinbek keinen Schlüssel. Es gelte, alle Schulen nach und nach auf einen gleichen technischen Stand zu bringen, so Kathrin Schöning.

„Tablets sind bedienungsfreundlich und wartungsarm“

Um auf die Bundesförderung zugreifen zu können, sind durch Schulen eigene technisch-pädagogische Konzepte zu erstellen. Die Grundschule Klosterbergen hatte sich dafür entschieden, ihren PC-Raum auf den neuesten Stand zu bringen. An der Sachsenwaldschule werden 160 Hybrid-PCs – also Laptops, die über einen Mechanismus auch als Tabletcomputer genutzt werden können – fürs digitale Arbeiten genutzt. Karen Schmedemann, Schulleiterin der Grundschule Mühlenredder, und ihr Kollege Christian Naterski von der Gertrud-Lege-Schule haben sich für Tablets entschieden. „Sie sind bedienungsfreundlich und wartungsarm“, sagt Karen Schmedemann.

Wie Christian Naterski betont, handele es sich hier nur um eines von vielen Lernmitteln: „Auch die Tafel wird beispielsweise weiter genutzt.“ Dennoch sehen die Schulleiter viele Vorteile bei der Arbeit mit den handlichen Computern. Mit kostenfreien Programmen können kinderleicht Präsentationen zusammengestellt und auf die interaktiven Boards projiziert, Bücher erstellt oder auch Pflanzen bestimmt werden. „Wenn ich an den Besuch der Bildungsministerin Prien in unserem Haus denke, hätten die Schüler auch wunderbar ein Interview mithilfe der Tablets führen können. Mit PCs funktioniert das nicht“, sagt Karen Schmedemann.

Breitbandversorgung für alle Schulen

Die Grundidee sei, dass jede Klasse acht iPads erhält, berichtet Christian Naterski. Nicht jeder Schüler am Mühlenredder (260) und an der Gertrud-Lege-Schule (341) wird also ein Gerät bekommen. Sie sollen vielmehr fachübergreifend für Gruppenarbeiten und zur Recherche genutzt werden. Zum Schutz der Kinder sind die Tablets mit Jugendfiltern ausgestattet. „Der Umgang mit dem Internet wird durch das Internet-ABC vermittelt“, sagt Karen Schmedemann. Christian Naterski hat verschiedene Ideen, die Schüler in Medienkompetenz zu unterrichten. Die Lehrer beider Grundschulen seien fit im Umgang mit den Geräten, hätten an eigenen Tablets die Möglichkeit, ihren Einsatz im Schulunterricht auszuprobieren.

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Da nur gut 20 Prozent der Bundesmittel aus dem Digitalpakt für Endgeräte verwendet werden können, handelt es sich um eine Anschubfinanzierung. „Die Digitalisierung endet auch nicht 2024“, sagt Kathrin Schöning. „Wir haben den glücklichen Umstand, dass wir seit 2016 sukzessive immer wieder Geld in den Haushalt gestellt haben.“ Aktuell beschäftigt die Stadt Reinbek nicht nur die Anschaffung von Geräten. Auch sei der Schulträger mit Nachdruck dabei, eine Breitbandversorgung für alle Schulen der Stadt zu schaffen, damit die Nutzung von Tablet und Co. auch ohne Probleme funktioniert.