Reinbek/Glinde. Die Stadt schlägt vor: Der AWSH-Standort könnte am Gewerbegebiet Haidland auf Ackerflächen verlegt werden.
Das Stadtteilkonzept für Schönningstedt, mit dem die Politik die Verwaltung beauftragt hat, wird mit den Standortvorschlägen für den Recyclinghof der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) eingeläutet. Der Politik ist es wichtig, die Verlegung von der Glinder Straße rasch anzuschieben, um die Anwohner möglichst schnell von Lärm und Abgasen durch den Recyclinghof-Verkehr zu entlasten. Zwei Standorte angrenzend an das Gewerbegebiet Haidland schlug die Stadt nun auf politischen Antrag im Bauausschuss vor.
Ein Areal südöstlich des Tierheims Einhorn sowie nördlich angrenzend an die Sachsenwaldstraße hatten sich herauskristallisiert. Eine Anbindung könnte über den Senefelder Ring erfolgen. Das Land Schleswig-Holstein hatte der Stadt Reinbek in der Vergangenheit signalisiert, dass eine Zuwegung zum Recyclinghof über die Sachsenwaldstraße nicht infrage kommt.
Hohe Auflagen für den Wasserschutz
Beide Standorte bieten mit 7000 Quadratmetern genügend Fläche, befinden sich in landwirtschaftlicher Nutzung sowie in Privatbesitz. Die Vorteile des südlichen Standorts zur Sachsenwaldstraße sieht die Stadt darin, dass das Areal das Gewerbegebiet nicht für weitere Ansiedlungen „zerschneidet“ und dass es nicht im Wasserschutzgebiet liegt. Dieses Areal befindet sich jedoch näher an der Wohnbebauung im Osten. Folge: Ein Lärmschutzstreifen müsste eingeplant werden.
Im Plan begrenzt die gestrichelte Linie das Schutzgebiet für das Wasserwerk Glinde. Für einen Standort beim Tierheim hätte die AWSH also mit hohen Auflagen für den Wasserschutz zu rechnen. Doch wäre dort die Erschließung um einiges leichter zu realisieren. Ob Reinbek oder die AWSH in Verkaufsverhandlungen mit den Eigentümern einsteigt, stehe noch nicht fest, so Michael Vogt, Abteilungsleiter für Planung und Bauordnung im Rathaus.
Gewerbeflächen in Reinbek sind Mangelware
Es liegt nun an Reinbeks Politik, sich auf einen Standort festzulegen. Zudem muss entschieden werden, ob die Verwaltung mit der Bauleitplanung für die 7000 Quadratmeter große Fläche samt Zuwegung im Haidland beauftragt wird, oder ob ein B-Plan für eine Gewerbegebietserweiterung aufgestellt wird, die das AWSH-Areal beinhaltet. Zumindest der interfraktionelle Antrag zur Stadtteilentwicklung sieht eine ortsverträgliche Gewerbegebietserweiterung vor. Vorgesehen ist aber auch eine Beteiligung der Anwohner. Michael Vogt erklärt, dass im Rathaus immer wieder Anfragen für Gewerbeansiedlungen eintreffen, die aufgrund des Flächenmangels jedoch nicht erfüllt werden können.
Ein Anwohner der Glinder Straße hakte indes während der Bauausschuss-Sitzung bei Reinbeks Verwaltung nach: Wie steht’s eigentlich um eine kurzfristige Lösung in Sachen verkehrliche Entlastung seiner Straße? Die Antwort: Gespräche mit der AWSH laufen, die Abläufe auf dem Recyclinghof so zu optimieren, dass die Wartezeiten für die Kunden und somit auch der Verkehr auf der Glinder Straße reduziert werden können.