Reinbek/Wentorf. Immer mehr Unternehmen bieten „Selfstorage“ oder gesicherten Lagerraum an. Auch zwei örtliche Firmen sind dabei.
In vielen deutschen Städten sind in den vergangenen Jahren leer stehende Büro- oder andere Gebäude umgewandelt worden in sogenannte „Selbstlagerzentren“, auch bekannt als „Selfstorage“. Hier können Kunden alles einlagern, was zu Hause keinen Platz mehr findet, aber trotzdem noch aufbewahrt werden soll. Tausende von Quadratmetern Fläche stehen zur Verfügung. Es gibt unterschiedliche Arten dieser Einlagerung: Beim „Selfstorage“ hat der Kunde Zugang zu seinem Lagergut, in gesicherten Lagerräumen ist der Zutritt nur mit Mitarbeitern des Unternehmens möglich.
Der Hamburger Thorsten Lentz weiß, wie praktisch die temporäre Einlagerung ist. „Wir hatten unser Haus in Schulendorf verkauft, die passende Wohnung gefunden und wollten umziehen“, erzählt der 50-Jährige. Geplant war ein Umzug der klassischen Art: Kartons packen, Möbel zerlegen, Lkw mieten, Freunde zusammentrommeln, einpacken, auspacken, aufbauen und fertig. Daraus wurde nichts, denn der Vertrag für die anvisierte Wohnung in Oststeinbek kam nicht zustande. Thorsten Lentz und seine Frau Banu brauchten eine Lösung. „Wir mussten aus dem Haus raus und eine neue Wohnung finden, mitten in der Corona-Krise“, erzählt er. Schnell war klar, dass der Hausstand eingelagert werden muss. Lentz hat dabei auf professionelle Hilfe gesetzt und sich für die gesicherte Einlagerung entschieden.
Jan Bode bietet Einlagerung an
Fündig wurde er bei Spediteur Jan Bode in Reinbek, der bereits seit zehn Jahren verschiedene Formen der Einlagerung anbietet. „Egal ob Möbel, Stückgut, persönliche Dinge oder ein Auto – in der Lagerhalle hat alles Platz“, erklärt Bode. Möbel etwa werden in der klimatisierten Halle an der Röntgenstraße in speziellen, atmungsaktiven Holzboxen abgestellt, jede bietet 7,5 Kubikmeter Platz (86 Euro/Monat). Die rund 1000 Quadratmeter große Halle ist videoüberwacht und gesichert. Denn auch Akten, die aus rechtlichen Gründen über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden müssen, lagern hier ein.
Familie Lentz hat ihren kompletten Hausstand selbst in 95 Umzugskartons verpackt. Die Möbel wurden von der Spedition demontiert und alles zusammen in einem Container (45 Kubikmeter, 298 Euro/Monat) eingelagert. „Ich habe damit ein gutes Gefühl, alles ist sicher aufbewahrt“, freut sich Banu Lentz. Zusammen mit ihrem Mann ist sie bis zum Umzug in die neue Wohnung mit zwei großen und zwei kleinen Koffern zu ihrer Tochter nach Hamburg gezogen. Jetzt freuen sie sich darauf, bald den großen Container wieder öffnen zu können.
Jeder Lagerwagen hat seinen festen Platz
Ein weiterer Anbieter von gesichertem Lagerraum ist die Spedition Günter Heiser in Wentorf (Südring 56). „Wir lagern alles ein, was der Kunde einlagern möchte“, sagt auch Jan Bonke, Mitglied der Geschäftsleitung. Ausgenommen ist Gefahrgut. Das nutzen sowohl Privatpersonen als auch zum Beispiel Arztpraxen, die bestimmte Geräte vorübergehend nicht benötigen. Die Lagerware kann direkt vom Kunden gebracht werden. Meist ist aber aufgrund der Menge und Größe die Abholung nötig.
Auch bei Heiser wird kein Selfstorage angeboten, sondern die Lagerung im gesicherten Raum. Dafür steht eine 5000 Quadratmeter große Halle zur Verfügung, die beheizt, videoüberwacht und alarmgesichert ist. „Das Gut wird auf Rollwagen eingelagert“, sagt Bonke. Jeder Lagerwagen hat einen festen Standort in der Halle. „So ist gewährleistet, dass nichts kaputtgeht und nichts angefasst werden muss.“ Wenn der Kunde etwas braucht, meldet er sich. Hier werden die Kosten individuell berechnet.