Reinbek. Online-Kurse sind weiterhin wichtiger Bestandteil des Angebots. Für die Präsenzveranstaltungen gelten besondere Regeln

Gerade in dieser Zeit ändert sich vieles so rasend schnell – was heute noch gilt, kann morgen längst wieder überholt sein. Auch das Vorwort für das aktuelle Programmheft der Volkshochschule (VHS) Sachsenwald hätte Simon Bauer heute anders als noch vor einigen Wochen formuliert, sagt er. Doch das Heft ist gedruckt und zumindest am Inhalt wird nichts mehr gerüttelt, das hofft zumindest der VHS-Leiter: „Wir gehen einfach davon aus, dass alle Kurse auch so angeboten werden können.“ Das sind 290 Online- und Präsenzkurse, die im August starten.

Die Tische und auch die Sportmatten in der Turnhalle sind auseinandergerückt, Desinfektionsmittelspender aufgestellt und Markierungen auf dem Boden und an den Wänden führen die Besucher durch das Gebäude. Es hat sich einiges verändert in der Volkshochschule Sachsenwald an der Klosterbergenstraße. „Die Krise – Und was wir daraus machen“, so lautet das Motto für das Semester.

Diesem Thema widmet die VHS auch eine eigene Rubrik im Heft. Gelistet ist da beispielsweise ein Workshop zur Bewältigung von persönlichen Krisen. Außerdem hätten VHS-Nutzer oft geklagt: „Ohne E-Mail bin ich aufgeschmissen“, erzählt Bauer. Gerade zu Beginn der Pandemie, als selbst die Post nicht regelmäßig zugestellt wurde und auch viele Behörden nur online erreichbar waren, hatten gerade Ältere Probleme mit der elektronischen Kommunikation. Zwei Kurse beschäftigen sich deshalb im September damit, wie eine E-Mail-Adresse am Computer und auf dem Smartphone eingerichtet und genutzt wird. Die Teilnahme kostet 10 Euro.

Online-Kurse sind weiterhin wesentlicher Bestandteil

Und wie kann sich eine Volkshochschule für eine Krise wappnen? Vor allem sollte sie flexibel sein. So wie im Frühjahr, als Simon Bauer und sein Team innerhalb von kürzester Zeit ein Online-Programm auf die Beine gestellt haben. Vom 20. März an und bis Ostern wurde den Nutzern jeden Tag kostenfrei Yoga, Gymnastik und Co. für zu Hause geboten. 180 Menschen machten mit. Nach den Osterferien bot die VHS 18 weitere Online-Kurse, die 220 Teilnehmer nutzten. „Sie waren größtenteils sehr zufrieden“, so Simon Bauer.

Sollte es zu weiteren Corona-Einschränkungen kommen, wird die Volkshochschule das virtuelle Programm wieder hochfahren müssen. „Auch jetzt ist es ein kleiner, aber wesentlicher Bestandteil für das Herbstprogramm, weil keiner weiß, wie es mit Corona weitergeht“, sagt der Einrichtungsleiter. Virtuelle Kurse sind aber doch eben was anderes, findet er. „VHS heißt, dass Menschen zusammen und voneinander lernen. Online fehlt Kommunikation und Austausch.“

Keine Fit-Card in diesem Semester

Was die Präsenzkurse angeht, heißt es Abstand halten. Bei den beliebten Yoga-Kursen in der VHS-Halle können somit nur noch 17 statt der sonst mehr als 20 Teilnehmer dabei sein. Da die Plätze für die Gesundheitskurse begrenzt sind, wird es in diesem Semester auch keine Fit-Card geben, die eine flexible Nutzung der Angebote möglich machte. Die VHS kann einfach nicht gewährleisten, dass es auch spontan noch freie Plätze gibt. Auch in den Seminarräumen ist nun weniger Platz. Das heißt auch, dass die Preise in diesem Semester für einige Kurse höher sind als gehabt.

Das Programmheft für das zweite Semester 2020 liegt von Montag, 10. August, an im Reinbeker und im Wentorfer Rathaus sowie in den Bibliotheken, den Sparkassen und in sonstigen öffentlichen Einrichtungen aus. Eine Anmeldung ist per Post, per E-Mail an info@vhs-sach senwald.de oder direkt über die Internetseite www.vhs-sachsenwald.de möglich. Oder eben an der Klosterbergenstraße 2 a zu den Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr.

Highlights im neuen Semester

Erol Ergün führt am 25. Oktober in den elektronischen Handel – also e-Commerce – ein und zeigt, wie man seinen eigenen Webshop baut.

Für Heiterkeit sorgt der Schauspieler Jürgen Wegscheider bei einer „humorvollen literarischen Lesung“ im Januar 2021 im Café The Vintage in Reinbek.

Spannend wird der Vortrag mit anschließender Diskussion vom Hamburger Soziologieprofessor Sighard Neckel. Thema am 23. September in der Stadtbibliothek: „Die globale Finanzklasse“.

Wer Lust hat, kann in Reinbek auch Russisch oder Nähen lernen, beim Outdoor-Fitness oder „Augen-Yoga“ dabei sein.