Wentorf. Sascha Prager ist der „Handwerker mit Herz“. Er startet 2020 ein neues Projekt und erfüllt diesmal finanziell Schwachen einen Wunsch.
Seine erste Aktion brachte 2000 Euro ein. Das Geld spendete Sascha Prager dem Kinderhospiz. „Da habe ich zusammen mit Entertainer Kalle Haverland eine Tombola organisiert“, sagt der 37 Jahre alte Familienvater. Ein Jahr später konnte er schon 3800 Euro an Spenden einnehmen und kleinere Organisationen in der Region, wie beispielsweise die Lerntiere Wentorf, unterstützen. „Das nächste Mal möchte ich die 4000er-Marke knacken“, erklärt er.
Sein Motto: „Arbeit gegen Spende“. Selbstlos bietet der Wentorfer seine Hilfe an, macht alles, was man selbst in Haus und Garten nicht kann oder tun will. So streicht oder tapeziert er Wände, verlegt neuen Teppichboden, repariert das Fahrrad und mäht den Rasen gegen eine Spende.
Familienausflug für Alleinerziehende oder Rentnerreise
Doch hier endet der Einsatz des sympathischen Mannes nicht: Denn das Geld, das er so verdient hat, fließt nicht etwa in die Haushaltskasse seiner Familie, zu der seine Partnerin Diana sowie die Kinder Ferris (15), Mailo (7) und Elina (6) gehören. Nein, er reicht das Geld in vollem Umfang weiter. Bei ersten Einsätzen, für die er stets seinen Urlaub opferte, unterstützte er Vereine und gemeinnützige Organisationen.
Dieses Mal möchte er jenen, denen es finanziell nicht gut geht, einen Wunsch erfüllen. „Ich denke da an eine alleinerziehende Mutti, die mit ihrem Kind einen tollen Ausflug machen kann“, überlegt Prager laut, könne sich aber auch vorstellen, einem Ehepaar mit kleiner Rente eine Kurzreise zu ermöglichen.
Idee kam durch Flaschensammlerin
„Handwerk mit Herz“ nennt er seine Aktivitäten zugunsten seiner Mitmenschen und man spürt sofort, dass es ihm wirklich eine Herzensangelegenheit ist. „Die Idee kam mir, als ich in Bergedorf eine alte Dame kennenlernte, die Flaschen sammelte.“ Ihre karge Rente habe kaum gereicht, um über die Runden zu kommen. Erst recht fehlten Geld und auch Kraft, um es sich zu Hause ein bisschen gemütlich zu machen.
So hat er ihr kostenlos die Wohnung tapeziert und das Material dafür sozusagen „zusammengeschnorrt“ – der erste Einsatz für den „Handwerker mit Herz“. So findet man ihn auf Facebook, wo er Dienste anbietet und nach Leuten sucht, die Unterstützung brauchen. Erreichbar ist Prager auch per E-Mail an sascha. prager@yahoo.de.
Unterstützerkreis von 30 bis 50 Leuten
Natürlich habe es ein bisschen gedauert, bis die Leute vertrauen zu ihm und seiner selbstlosen Hilfe aufgebaut hätten. Doch er hat seine Ziele hartnäckig verfolgt. Es gibt inzwischen einen zuverlässigen Unterstützerkreis von 30 bis 50 Leuten, die sich um Prager gebildet haben.
„Einmal hat mich eine Familie gebucht, die eigentlich nur mit mir Kaffee trinken wollte“, erzählt er von einem Einsatz, der ihn sehr berührte. Aber dann hätten die Kinder ihre Sparschweine geplündert und die Eltern noch einmal eine stattliche Summe draufgelegt, damit er das Geld für jemanden verwendet, der es dringend braucht.
„Es ist selbstverständlich, anderen zu helfen“
Für Sascha Prager ist es einfach selbstverständlich, anderen zu helfen. So ist er aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Norddeutschland, wo jeder jedem half. Es sei doch kein großes Ding, mal eben zum Werkzeug zu greifen, wenn der Nachbar Hilfe benötigt. Sein handwerkliches Geschick hat er sich beim Opa abgeschaut, den er als Kind auf dessen „Hausbesuchen“ bei den Kunden als Klempner immer gerne begleitete.