Reinbek. Bente Küster tritt ihr Amt in der Gemeinde Reinbek-West an. Sie ist die Nachfolgerin von Barbara Schöneberg-Bohl.
Als Pastorentochter und jüngste von drei Geschwistern könnte man meinen, der berufliche Weg von Bente Küster sei vorgezeichnet gewesen. Aber so einfach war es nicht für die neue Pastorin der Nathan-Söderblom Kirche am Täbyplatz. „Wenn man mich früher fragte, was ich werden wollte, dann lag alles im Bereich des Möglichen, aber bloß keine Pastorin“, sagt die 33 Jahre alte Theologin lachend, die in Kiel aufwuchs. Seit Montag arbeitet sie als Nachfolgerin von Barbara Schöneberg-Bohl in der Kirchengemeinde Reinbek-West. Mit einem festlichen Gottesdienst um 11 Uhr wird sie am Sonntag von Propst Bohl und der Gemeinde in der evangelischen Kirche herzlich begrüßt.
Den Weg zur Theologie fand sie durch das Leibnitz Kolleg in Tübingen. Hier können Abiturienten ein Jahr lang die unterschiedlichsten Fächer an der Universität ausprobieren. „Dabei bin ich dem Thema Theologie wissenschaftlich begegnet und fand es ziemlich spannend“, erzählt sie. Sie begann ihr Studium schließlich in Münster und Berlin. Ihr zweijähriges Vikariat absolvierte sie in einer Kirchengemeinde in Langenhorn.
Wie zeigt sich Gott im Leben der Menschen?
Die junge Pastorin und Mutter zweier kleiner Töchter setzte sich immer wieder mit den grundlegenden Fragen des Lebens auseinander, interessierte sich stets dafür, auf welche unterschiedliche Arten und Weisen Gott sich im Leben der Menschen zeigt. „Wichtig waren mir immer auch die interkulturellen Komponenten in der Theologie“, sagt sie. So sei sie während des Studiums viel unterwegs gewesen, etwa in Argentinien, wo sie das Kindergartenprojekt in Quilmes kennenlernte, das von der Kirchengemeinde Reinbek-West unterstützt wird.
Auch lebte sie in Tansania bei den Massai und erlebte in Palästina den interreligiösen Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen mit. Überhaupt sollte Kirche niederschwellig sein und derart gestaltet, dass sich jeder willkommen fühlt.
Kirche als Ort der Begegnung
Die Nathan-Söderblom Kirche soll Ort der Begegnung sein. „Fruchtbarer Boden ist ja zum Beispiel mit der Suppenküche schon vorhanden“, hat Küster festgestellt. In heutigen Zeiten gibt es große Veränderungen, auch bei der Kirche. „Wir müssen diese Veränderungen aufnehmen, ohne Traditionen zu zerstören“, sagt die Pastorin.
Als junge Familie – Ehemann Benjamin ist derzeit in Elternzeit – habe sie große Lust, mit Familien und Kindern zu arbeiten. Auch möchte sie neue Angebote arrangieren, wie eine Marktkirche. „Warum nicht mal zu Marktzeiten draußen auf der Bank sitzen und mit den Leuten ins Gespräch kommen“, spricht Küster ihre Gedanken laut aus.