Reinbek. Reinbek. Forum 21 fordert Barrierefreiheit an Bushaltestellen der Stadt.

Gerade hat die Politik festgelegt, dass die zentrale Bushaltestelle an die Bahnhofstraße verlegt werden soll, damit sie barrierefrei werden kann. An 13 weiteren Stopps der Stadt sehen Behindertenbeirat und Politik akuten Handlungsbedarf: Sie alle sind nicht barrierefrei.

Das erläuterte eine Arbeitsgruppe (AG) dem Planungsausschuss bereits 2017. Die Fraktionen beauftragten die Verwaltung zu handeln. Bisher sei jedoch nichts geschehen, wie die Fraktion Forum 21 jetzt bemängelt. In einem entsprechenden Antrag soll die Stadt nun erneut zum Handeln aufgefordert werden: Die Kosten für die barrierefreie Gestaltung der Haltestellen sollen in die Haushalte 2020 und 2021 eingestellt werden.

„Es ist dringlich, den Vorgaben der UN-Behindertenrechts-Konvention – die barrierefreie Bushaltestellen bis 2022 einfordert – zumindest für einen Teil der Haltestellen bis Ende 2021 nachzukommen“, begründet Fraktionschef Heinrich Dierking den Antrag. Auch auf Bundesebene ist der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen im Personenbeförderungsgesetz bis Januar 2022 verankert.

Halt Ebereschenweg-Nord sei vergessen worden

Die AG, zu der auch der Behindertenbeirat zählt, bevorzugte folgende Haltestellen für einen Ausbau: Schulstraße, Mühlenredder, Schulzentrum, Krankenhaus St.-Adolf-Stift, Wohltorfer Straße/Alter Kamp, Bismarck Seniorenstift, Ebereschenweg-Nord, Haidkrug, Sandweg, Neuschönningstedt-Schule West, Sachsenwald-EKZ, Am Forstplatz, Störmer Weg sowie Bismarckstraße. „Fördermittel können beim Kreis Stormarn beantragt werden“, sagt Heinrich Dierking.

An der Möllner Landstraße sei der Halt Ebereschenweg-Nord vergessen worden, vermutet Henry Raeune, Mitglied von Forum 21 aus Neuschönningstedt. Die übrigen seien bei der Sanierung der L 94 bereits umgestaltet worden. „Oft sehe ich ältere Menschen, die beim Einstieg zu kämpfen haben, weil sie nicht mehr gut zu Fuß sind“, sagt sein Mitstreiter Matthias Bauch. Der Bordstein müsste erhöht und Leitsteine für Sehbehinderte gesetzt werden. Die Kosten schätzt Forum 21 auf 25.000 Euro. Dierking ist zuversichtlich, dass die Haltestellen ohne großen Aufwand barrierefrei umgebaut werden können. Deshalb visiert er nach dem Beschluss in der Sitzung des Bauausschusses am 15. Oktober konkrete Planungen für die Novembersitzung an.

Auf Antrag der SPD angeschoben

Angeschoben wurde das Thema barrierefreie Haltestellen für Reinbek 2017 auf Antrag der SPD. Darauf gründete sich die AG. Alle Fraktionen stehen geschlossen dahinter, die 13 Bushaltestellen umzurüsten. Nun drängt laut Dierking aber die Zeit, das Geld müsste jetzt bewilligt werden, um spätestens 2021 mit dem Umbau zu beginnen. „Somit würde Reinbek den Vorgaben der UN-Behindertenrechts-Konvention zumindest zum Teil entsprechen und die berechtigten Forderungen des Behindertenbeirates erfüllen“, sagt Dierking.