Reinbek. Reinbek. Nach zwei Jahren hat Reinbek mir Oliver Selke wieder einen Gemeindewehrführer. Er setzt auf gute Kommunikation
Die Stadt Reinbek hat wieder einen Gemeindewehrführer. Am Donnerstagabend wurde Oliver Selke, Wehrführer aus Ohe, mit 92 von 101 Stimmen von der Gemeindewehrversammlung für sechs Jahre in das Amt gewählt. Erster Stellvertreter wurde Claus Brettner (Ortswehr Schönningstedt), zweiter Stellvertreter Hans Jörg Haase (Ortswehr Alt-Reinbek), Schriftwart Falk Abel (Ortswehr Schönningstedt).
Vor zwei Jahren hatte der bisherige Gemeindewehrführer Karsten Hein wegen neuer beruflicher Herausforderungen – aber auch aus Frust über die aus seiner Sicht mangelnde politische Unterstützung für die Wehr – seinen Posten hingeschmissen. Seitdem hatte Oliver Selke dessen Aufgaben schon übernommen, seit Anfang Januar als kommissarischer Gemeindewehrführer, der durch den Landrat eingesetzt wurde. Mit der Wahl in der Gemeindewehrversammlung sind die Ämter nun wieder regulär vergeben.
Die Stimmung war nicht immer die beste
„Ich freue mich sehr über die Wahl und vor allem über die gute Stimmung bei der Versammlung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass dort Kameraden aus drei unterschiedlichen Wehren saßen. Das hat mich nicht nur gefreut, sondern stolz gemacht“, sagt Selke. Die 184 aktiven Feuerwehrleute in Reinbek verteilen sich auf die Ortswehren Reinbek, Ohe und Schönningstedt. In den vergangenen Jahren war die Stimmung untereinander nicht immer die beste. „Daran hat sich aber viel geändert. Wir sind wieder in ruhigerem Fahrwasser“, so Selke.
Mittlerweile trifft sich der Gemeindewehrvorstand regelmäßig, bespricht Ziele und Projekte. Die Wehren planen abseits von Einsätzen auch gemeinsame Unternehmungen, um sich besser kennenzulernen. Und auch mit der Politik und der Verwaltung hat sich die Kommunikation verbessert. „Wir nehmen uns die Zeit und sprechen miteinander, anstatt einfach irgendetwas zu fordern“, beschreibt der 41-Jährige die neue Zufriedenheit in der Truppe.
Spatenstich für neue Wehr Anfang 2020
Dazu beigetragen hat auch, dass endlich die Entscheidung für den Neubau einer Feuerwache am Mühlenredder getroffen wurde. Die Planungen werden den neuen Gemeindewehrführer in diesem Jahr begleiten: „Anfang 2020 soll dann der Spatenstich sein“, sagt Selke, der das Auf und Ab in der Debatte, die fast zehn Jahre lang gedauert hat, zu Genüge kennt. Für seine Amtszeit sieht Selke weitere bauliche Herausforderungen. Ebenfalls in diesem Jahr sollen die Gerätehäuser in Ohe und Schönningstedt unter die Lupe genommen werden. Sie entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.
Wenn Gebäude und Technik modernisiert sind, sieht Selke die Wehren der Gemeinde gut aufgestellt: „Bei einer wachsenden Stadt muss eben auch die Feuerwehr mitwachsen.“ Ziel ist es, auch in Zukunft, die Aufgaben der Feuerwehr mit ehrenamtlichen Kräften zu bewältigen. Gegen den Trend im Land und auch im Bund gelingt das in Reinbek sehr gut, die Zahlen liegen bei den Ortswehren über dem Soll. Das sei aber kein Grund sich auszuruhen. Stattdessen müssen alle bei Laune gehalten und Kinder und Jugendliche weiter an das Ehrenamt bei der Feuerwehr herangeführt werden.