Reinbek. Reinbek. Gerade verloren 117 von 253 Wohnungen die Sozialbindung. Forum 21 fordert, Reinbek müsse gegensteuern.
Der von Bürgermeister Wolfgang Warmer im vergangenen Jahr initiierte Stadtcheck hat die Frage aufgeworfen, wo in Reinbek dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte. Darauf wartet auch Torsten Christ. Gerade musste der Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten wieder Sozialwohnungen aus seiner Liste streichen. Zum 31. Dezember 2018 verloren 117 von 253 die Mietpreisbindung.
Kaltmiete von 6.10 Euro wird steigen
Das heißt für die Bewohner, dass die Kaltmiete von noch 6,10 Euro pro Quadratmeter ansteigen wird. In Reinbek liegt der Durschnittpreis derzeit bei 9 Euro. Stadteigene Wohnungen gibt es nach dem Verkauf der letzten 100 gar nicht mehr.
Mit Vorschlägen für kleine Schritte möchte jetzt die Wählergemeinschaft Forum 21 den Bau von bezahlbaren Wohnungen ankurbeln und Wohnraum für die Menschen schaffen, die in Reinbek arbeiten oder sich ehrenamtlich engagieren, wie zum Beispiel Feuerwehrleute. „Die Stadt muss jetzt Vorsorge treffen“, sagt Fraktionschef Heinrich Dierking und plädiert dafür, dass jedes Jahr etwa 25 öffentlich geförderte Wohnungen auf städtischen Grundstücken gebaut werden.
Wohnraum für die Mitte der Gesellschaft
Sozialer Wohnungsbau schaffe längst keinen Wohnraum mehr nur für soziale Randgruppen, sondern für die Mitte der Gesellschaft. Für einen Drei-Personenhaushalt liegt die Grenze bei einem Bruttoeinkommen von knapp 41.000 Euro. In Extremlagen wie dem Hamburger Rand sind Überschreitungen um bis zu 20 Prozent möglich.
Für Wohnungsbau auf stadteigenen Grundstücken hat Forum 21 vier Flächen im Visier: In Neuschönningstedt wäre zwischen Feldstraße und Eggerskoppel Platz, in Ohe südlich der Straße Am Sportplatz angrenzend an die Bebauung Sonstkoppel. Nicht zuletzt ist das Grundstück in Schönningstedt hinter der Feuerwehr geeignet, genauso wie eine kleine Fläche gegenüber dem E-Werk.
Das Neuschönningstedter Grundstück sei bereits in der Projektierung, sagt Sabine Voß, im Rathaus zuständig für Stadtentwicklung.
Die Stadt kann selbst als Bauherr auftreten oder sich Partner suchen. Um zu unterstützen, hat der Kreis Stormarn jüngst mit 36 Kommunen und acht Bauunternehmen das „Stormarner Bündnis für bezahlbares Wohnen“ besiegelt, an dem sich auch Reinbek beteiligt. Die Kommunen melden mögliche Baugrundstücke. Größe, Mindestpreis und Zielgruppen werden erfasst. Der Kreis leitet die Informationen an die Partner aus der Wirtschaft weiter.