Reinbek/Wentorf. Agenda 2019 Stadt und Gemeinden investieren in Schulen, Grünflächen und Straßenbau

    In Bildung und Schulen investiert Reinbek in den kommenden Jahren Millionen Euro. So startet am Schulzentrum Mühlenredder
    im Sommer die Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums(1).Derzeit ist der Komplex gesperrt. Grund ist der Fund von krebserregenden Asbestfasern in dem Gebäude, das eine Gemeinschaftsschule und ein sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Namen Amalie-Sieveking-Schule beheimatet. 700 Jungen und Mädchen werden während des Umbaus in Containern unterrichtet. Die Modernisierung kostet mindestens 27 Millionen Euro. Als Bauzeit nennt die Stadtverwaltung im optimalen Fall zweieinhalb Jahre.

    2. 1,6 Millionen Euro investiert die Stadt in den Ausbau der Grundschule in Schönningstedt samt neuer Mensa. Inbetriebnahme soll nach den Sommerferien sein. Auch die Grundschule Mühlenredder erhält mehr Räume für den offenen Ganztagsunterricht. Das Projekt kostet 1,4 Millionen Euro.

    3. Die neue Feuerwache auf dem Grandplatz am Mühlenredder ist auf den Weg gebracht. Die Stadtverordneten haben sich zum Standort nach jahrelangem Streit bekannt und wollen den Bebauungsplan ändern. Im kommenden Jahr stehen der Verwaltung 500.000 Euro für die Planung zur Verfügung. Den Baubeginn sieht Bürgermeister Björn Warmer im ersten Quartal 2020. Samt neuem Sportplatz für die TSV kalkuliert das Rathaus für das Projekt Kosten in Höhe von 9,5 Millionen Euro.

    4. Seit Monaten wird der Verkehr einseitig über die Brücke nahe dem Schloss geführt. Grund dafür ist die marode Ufermauer an der Bille. Das 200 Jahre alte Bauwerk ist in noch schlechterem Zustand als gedacht, wurde im Frühjahr bereits provisorisch mit Betonklötzen abgestützt. Demnächst wird eine Spundwand vor die Mauer gezogen und das Erdreich stabilisiert. Für die Instandsetzung sind vier Wochen eingeplant. Die Verwaltung geht von einer siebentägigen Vollsperrung der Straße aus. Spätestens im Sommer sollen Autos über die Brücke wieder gleichzeitig in beide Richtungen fahren. Die Beseitigung der Mängel kostet etwa 1,2 Millionen Euro. Reinbek hofft, dass das Land Schleswig-Holstein dafür aufkommt. Das hat aber schon vor geraumer Zeit angemerkt, dass es sich bei der Ufermauer um eine bauliche Anlage handelt, für deren Sanierung die Stadt aufkommen muss.

    5. Der genaue Termin steht noch nicht fest, weil das Projekt an die Ertüchtigung der Bille-Brücke in Wohltorf gekoppelt ist. Denn von dort bis zur Schönningstedter Straße saniert Reinbek die Wohltorfer Straße für 330.000 Euro. Anlieger werden an den Kosten zur Grunderneuerung nicht beteiligt, weil die Stadt die Ausbaubeiträge abgeschafft hat. Die Arbeiten sollen drei bis vier Wochen dauern.

    6. Der Arzneimittelhersteller Allergopharma will der Stadt einen öffentlichen Weg abkaufen und damit sein Betriebsgelände zusammenführen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit Expansionsplänen in den USA. Um eine Lizenz in Übersee zu erhalten für den Verkauf der Produkte bedarf es einer Zusage der Fachbehörde Food and Drug Administration (FDA). Diese, so argumentiert Allergopharma, werde nur bei einem geschlossenen Areal zustimmen. Auch wenn das Unternehmen einen Nachweis schuldig bleibt und sich eine Initiative für den Wegerhalt einsetzte, unterstützt die Politik das Vorhaben mehrheitlich. Die Firma will auf eigenem Grund einen Ersatzweg schaffen und zudem an der Hermann-Körner-Straße im Gewerbegebiet drei Querungshilfen für Fußgänger und Radfahrer finanzieren. Der Bau soll laut Bürgermeister Warmer 2019 sein. Er rechnet mit der Absegnung des Bebauungsplans für März.

    7. Die Stadt will mit einer neuen Internetseite spätestens im Mai an den Start gehen. Der Relaunch steht unter dem Motto „mehr Bürgerfreundlichkeit“. Alle Anträge, bei denen es auch rechtlich möglich ist, werden künftig digital angeboten und bestenfalls nach dem Ausfüllen automatisch zurückgeschickt.

    8. An der Golfstraße in Wentorf entsteht das Woods Art Institute (WAI). Der Hamburger Kunstsammler Rik Reinking baut die Ex-Sprachheilschule derzeit in einen Ort für das Schaffen, Lehren und Erfahren von Kunst und künstlerischem Handwerk um. Die elf Hektar große Park- und Waldlandschaft und die teils historischen Gebäude bilden die architektonische Klammer für das WAI, welches sich ab Spätsommer 2019 für Kunst- und Naturenthusiasten aus der ganzen Welt öffnen soll.

    9. Im Frühjahr soll das Café Meyer abgerissen werden. Danach wird sich das Entree zum Einkaufszentrum am Kreisel verändern. Hier soll ein abgerundetes Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgaragenplätzen entstehen, in das Rewe umziehen wird.

    10. Der Sportplatz Südring erhält einen Kunstrasenplatz und Laufbahn. Die Investition von 500.000 Euro wird vom Land gefördert.

    11. Die Sanierung der Regenwasserkanäle steht für den Friedrichsruher Weg an. Dafür sind 1,6 Millionen Euro veranschlagt.

    12. Für die Grünflächenpflege in der Gemeinde sollen wieder mehr Fremdaufträge vergeben werden. Dafür wurden von der Politik 150.000 Euro bereitgestellt, doppelt so viel wie in Vorjahren. Die Verwaltung soll nun ein Konzept erstellen, wie Wentorfs Grünflächen wieder schöner werden.

    13. Nach einem Antrag des Kinder- und Jugendbeirates und einer Unterschriftensammlung für den Erhalt der Kinderspielplätze wird der Spielplatz am Wischhoff wieder hergerichtet.

    14. Hamburg und die umliegenden Gemeinden schaffen in Zukunft zusätzlichen Wohnraum, deshalb legt auch die Gemeinde Wohltorf ihr Augenmerk auf das Thema. Fünf Bebauungspläne sind in Arbeit. In erster Linie geht es um die Neugestaltung östlich und westlich um den Bahnhof, so Wohltorfs Bürgermeister Gerald Dürlich. Dies geschieht mit Hilfe der Lauenburgischen Baugenossenschaft. Des Weiteren wird ein gültiger B-Plan im Billtal neu überarbeitet und das östliche Siedlungsgebiet (Querkamp, Kurzer Kamp und Pommernweg) wird neu gestaltet. An der Großen Straße wurde vorigen Monat der Grundstein für drei Mehrfamilienhäuser gelegt.

    15. Weiterhin laufen die Planungen für dieses Jahr für die Grundschule Wohltorf zur Erneuerung des Pausenganges. Dieser ist etwa 50 Jahre alt und entspricht nicht mehr den heutigen Energieeinsparanforderungen. Ab Schuljahr 2019 steht die Erneuerung der Sporthalle auf der Investitionsliste. Auch diese ist in die Jahre gekommen und neue Sanierungsmaßnahmen würden nicht mehr rentabel erscheinen.

    16. Auch das Thema Feuerwehr beschäftigt die Gemeinde Wohltorf wie so viele Kommunen in Schleswig-Holstein im kommenden Jahr. Geplant ist in den nächsten Jahren die Erneuerung des Feuerwehrgerätehauses.

    17. Die Nachmittagsbetreuung für Schulkinder wird auch in Aumühle immer stärker von Eltern nachgefragt. Deshalb sollen in den Ausbau des Montessori Kinderhauses für die Nachmittagsbetreuung 450.000 Euro fließen.

    18. Das Sport- und Jugendheim ist in die Jahre gekommen. Deshalb ist für 2019 auch der Auftakt der Renovierung geplant. Dafür sind erste 250.000 Euro im Haushalt eingeplant.