Reinbek. Reinbek. Nachdem in zwei Klassenräumen krebserregende Asbestfasern in der Luft gemessen wurden, hat die Stadt die Gemeinschaftsschule gesperrt.
Die Räume der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum Mühlenredder sind ab sofort für den Unterricht gesperrt. Das teilte Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer Dienstagabend überraschend im Hauptausschuss mit. Grund sind Asbestfunde.
Bei Untersuchungen im Vorfeld der geplanten Sanierung der Schule seien in zwei Klassenräumen die krebserregenden Fasern entdeckt worden. Gemessen wurden nach Angaben des Bürgermeisters zwischen 1000 und 3000 Fasern pro Kubikmeter Luft. Nach den Richtlinien besteht damit „sofortiger Handlungsbedarf“.
Den sah auch Warmer, der nach eigenen Angaben erst am Nachmittag von der hohen Schadstoffkonzentration erfahren hatte. Unklar ist, ob und in welchem Maße weitere Klassen- oder Fachräume durch Asbest belastet sind. Auch zu dem Ausmaß der Gefahr für die 700 Schüler und Lehrer gab es zunächst keine Angaben.
In Deutschland ist der der Einsatz von Asbest seit 1995 endgültig verboten, früher wurde es aber in einer Vielzahl von Produkten am Bau oder im alltäglichen Leben verwendet. Eine Gefahr besteht vor allem, wenn asbesthaltige Bauteile beschädigt oder bearbeitet werden, sodass die Fasern freigesetzt werden.
In der Raumluft, auf Oberflächen und im Hausstaub sollten Asbestfasern im Idealfall gar nicht nachweisbar sein. Über 200 Fasern pro Kubikmeter Raumluft gelten als deutlich auffällig.
Für den Unterricht der 700 Schüler soll zunächst auf die Turnhalle Mühlenredder ausgewichen werden. Zudem würden nach Angaben des Bürgermeisters vorhandene Container geöffnet.