Reinbek (kb). . Annodazumal Reinbeks Geschichte in Bornhöft-Bildern
Das waren noch Zeiten: Es gab kaum Fernsehen, man reiste nicht viel, der Klönschnack lief bei „Lüt un Lüt“ in der Linde, der Schmiede, im Kaffeehaus Nagel, im Schützenhof oder ähnlichen Treffs. Höhepunkt des Jahres war das Schützenfest. Das, was nun an diesem Wochenende in Reinbek gefeiert wurde, war auch schon 1960 ein Hit. Damals allerdings nicht auf dem Festplatz in Schönningstedt, sondern an der Loddenallee. Wie damals locken allerdings auch heute ein Festzelt, Leckereien und Schausteller mit ihren Fahrgeschäften.
Für die Honoratioren der Stadt war es 1960 selbstverständlich und eine Ehre, in der schicken Schützenuniform hinter dem Spielmannszug herzumarschieren. Die „Trommler und Pfeifer“ waren schon von Weitem zu hören und sorgten so dafür, dass Groß und Klein rechtzeitig am Straßenrand standen, die Vorbeiziehenden bewunderten, winkten und sich am Ende dem Zug zum Tal, der Loddenallee, zum Feiern anschlossen.
Das Foto, das der Reinbeker Heinrich-Peter Bornhöft 1960 machte, zeigt den langen Zug, der den mit Fähnchengirlanden geschmückten Schmiedesberg herunterläuft.
Damals stand links noch der Altbau von Ellermann. Es folgten Schuhhaus Müncheberg (heute das „Lütt Hus“). Dort bot auch Hilde Hamann Fußpflege an. Direkt daneben (heute eine Arztpraxis) betrieb Familie Wormsbächer eine Heißmangel, in der die Tisch- und Bettwäsche der Kleinstadt faltenfrei gemacht wurde. Gegenüber gab’s Hamburger Rundstücke, Kaffee, Kuchen, Bälle und vieles mehr im Kaffeehaus Nagel. Es stand dort, wo heute am Landhausplatz zwölf Stockwerke in den Himmel wachsen.