Reinbek. Reinbek. Bilanz nach Ausnahmelage – Pegel wieder gefallen – 150 Freiwillige 50 Stunden ehrenamtlich im Einsatz.
Die Hochwasserlage in Reinbek hat sich entspannt. Seit Freitagnachmittag fällt der Pegel in der Bille und hat wieder den des Mittleren Hochwassers (MHW) mit 150 Zentimetern erreicht. Das sah in der Nacht zu Freitag noch ganz anders aus. Die beiden Pegel in Reinbek und Sachsenwaldau waren tief Lila auf der Karte der Hochwasser-Sturm-Flut-Information des Landes im Internet verzeichnet und hatten den Rekordstand von 2,20 Meter erreicht.
„Das liegt deutlich über einem 100-jährigen Ereignis und dürfte an ein 200-jähriges heranreichen“, ordnet Volker Petersen, Referatsleiter für Küsten- und Hochwasserschutz beim Landesministerium, statistisch die Dimension des Hochwassers ein. Der verregnete Sommer, der Dauerniederschlag im Dezember und der starke Regen in den ersten Januartagen hatte die Böden gesättigt. Der Niederschlag sammelte sich so komplett in den Oberläufen der Bäche und Zuflüsse und ergoss sich von da aus geballt in die Bille.
Nach Berechnungen der Klimaschützer, würden sich solche Wetterereignisse häufen, sagt Petersen. Der Mensch müsse sich darauf einstellen, mit seinen Nutzungen nicht immer weiter an den Rand der Gewässer zu gehen, mahnt er.
Erst Sonntag Entwarnung gegeben
Allein in Reinbek schützten seit Donnerstagfrüh 150 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks (THW), ASB, DRK und die Polizei etwa 50 Stunden Straßen und Gebäude vor dem Hochwasser. Erst am Sonnabend konnten gegen 16 Uhr alle nicht mehr erforderlichen Kräfte der beteiligten Einheiten entlassen werden. „Für die Feuerwehr Reinbek führten bis Sonntagmorgen noch insgesamt acht Kameraden im Schichtbetrieb die halbstündlichen Pegelkontrollen durch“, zieht Pressewart Joachim Stanisch Bilanz. Auch das THW stand mit Beleuchtungs- und Messeinrichtungen rund um das Reinbeker Wehr bis Sonntagfrüh in der Wache bereit.
Für den ehrenamtliche Einsatz der Helfer haben sich viele Reinbeker spontan bedankt. „Wir sind bei Sicherungs- und Kontrollarbeiten immer wieder anerkennend für diese Leistung von Bürgern angesprochen worden. Das hat uns sehr gefreut, genauso wie die an der Wache vorbei gebrachten Kuchen. Bei so vielen Einsatzstunden geht Gebackenes immer“, so Stanisch.
Erwähnenswert seien ebenfalls die reibungslose Kooperation zwischen den Einheiten und den Verantwortlichen der Stadt Reinbek sowie die spontane Unterstützung in puncto Verpflegung durch die Küche des TSV-Clubhauses, der Bäckerei Zimmer und vom Waldhaus Reinbek.