Wohltorf . Wohltorfer Therapeutin entrümpelt mit praktischen Tipps Seele und Wohnung
Zu jedem Jahreswechsel dasselbe Ritual: alles werde besser – privat wie beruflich. Weniger Stress und mehr Zeit für die Familie führen die Hitliste der guten Vorsätze an. Und nicht zuletzt sind da noch Dachböden, Keller und Stauecken, die endlich entrümpelt werden sollen.
Für alle, die befreit ins neue Jahr starten möchten, hat Sabina Hirtz Tipps. Als Psychotherapeutin, Heilpraktikerin und klinische Hypnosetherapeutin räumt sie von Berufs wegen die Seele auf und bringt Ordnung ins Leben. Ihre Erfahrungen aus 15 Jahren eigener Praxis beschrieb sie unter anderem in dem Buch „Der Messie in uns – Wie wir Wohnung und Seele entrümpeln“. Das hat sie auch in die RTL 2-Sendung „Das Messie-Team – Start in ein neues Leben“ gebracht.
Nicht jeder muss aber gleich ein Messie sein, wenn er sich nicht von Dingen trennen kann. Erster Schritt ist die Einsicht: „Ausmisten ist auch ein kreativer Akt“, sagt die 54-Jährige. Zum Beispiel kann der aufgeräumte Eingangsbereich eine neue frische Farbe bekommen, alte Dekoteile auf Second-Hand-Partys gegen neue eingetauscht werden. „Schauen Sie alles durch! Was nicht mehr gebraucht wird, landet in einem Sperrmüllkarton. Und wenn der im Herbst immer noch dasteht, schmeißen Sie ihn einfach weg oder bringen ihn ins nächste Sozialkaufhaus, ohne reinzusehen“, rät die Expertin. „Neues ins Leben zu lassen und Altes gehen zu lassen, ist eine Befreiung.“
Jeder darf auch eine „Schatzkiste“ haben. „Legen Sie sich dafür ein Regal mit schönen Kartons an.“ Die Wohltorferin hat darin zum Beispiel ein Glöckchen und einen Engel von der Großmutter aufbewahrt. „Es ist jedesmal wieder ein Ritual, das schöne Erinnerungen hervorruft, wenn ich ihn hervorhole.“
Inspiration mit Schere und Leinwand
Neben Rückblicken gilt es aber auch, Pläne zu schmieden. Die Frage: „Was nehme ich mir für 2018 vor?“, beantwortet Hirtz mit Schere, Leinwand und einem Stapel alter Zeitschriften. „Ich setze mich bei ruhiger Musik hin, blättere die Magazine durch und schaue auf die Bilder, die mich ansprechen.“ Das kann eine Überschrift sein „Damit Träume in Erfüllung gehen“ und ein wunderschönes Naturfoto, das mich vom Fernseher lockt. Alles wird ausgeschnippelt und zu einer Collage verklebt.
Die bekommt dann einen besonderen Platz im Praxisraum, den Sabina Hirtz im Einfamilienhaus eingerichtet hat. Kerzen, Sitzkissen, Buddhas, Tippis, Perlen- und Federschmuck sind rund um die gemütliche Sitzecke verteilt. Die Devotionalien indianischer Kulturen erinnern an ihren Aufenthalt in einem Indianerreservat.
Von ihrer meditativen Reise hat sie das Gespür für Pferde mitgebracht. In der „Raidho-Horses-Therapie“ lernte sie, das Pferd als Spiegel der Seele in der Therapie einzusetzen. „Das Leben ist so schnell geworden. Menschen müssen immer nur funktionieren und verlieren sich dabei.“
Sie selbst hat ihre Mitte behalten: „Ich hatte das Glück in einer stabilen Familie aufzuwachsen und früh über den Sport Ausgleich gefunden.“ Der hat sie schließlich schon mit 14 Jahren zu ihrer Berufung geführt. Sie unterstützte ihren Vater, der Jugendfußballtrainer war, als Mentaltrainerin der Mannschaft. Geprägt wurde sie dabei von Prof. Dr. med Waltraud Kruse, Trägerin der Paracelsus-Medaille und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für ärztliche Hypnose. Sie hat damals in der Eifel, der Heimat von Sabina Hirtz, die Technik auch an das junge Mädchen vermittelt.
„Mir war damals schon klar, dass ich diesen Weg auch beruflich einschlagen möchte“, sagt die Therapeutin, die sich bewusst gegen die Schulmedizin entschieden hat, aber für ihre Patienten mit Ärzten in der Region intensiv zusammenarbeitet. Sie behandelt viele psychische Erkrankungen außer Psychosen. Dabei orientiert sie sich immer an der Person: „Ich beginne in der Kindheit. Dort liegen die meisten Ursachen verborgen.“ Viele Ausbildungen hat sie dafür durchlaufen, unter anderem eine fünfjährige Ausbildung zur Diplom analytischen Hypnosetherapeuten beim ICHP Institut Irland.
Privat mag die Körperpsychotherapeutin es auch gerne laut: Sie singt nebenbei in ihrer ehemaligen Schulband „Holy Moses“ von Wacken bis auf dem legendären Heavy-Metal-Schiff in der Karibik.