Reinbek . Reinbek Zusammen haben die Oher aus einem Kühlhaus einen Kiosk gemacht. Jetzt gibt es dort leckere Brötchen und ganz viel „Wir-Gefühl“.

Sie nennen es ein Weihnachtswunder und können es eigentlich selbst kaum glauben. Aus dem alten Kühlhaus in Ohe ist tatsächlich in den vergangenen Monaten ein Kiosk geworden. Heute, einen Tag vor Heiligabend, werden dort das erste Mal Brötchen verkauft. Und das, sagen die Inhaber Claudia und Christian Bostel, wäre ohne die Hilfe aus dem Dorf niemals möglich geworden. „Es wurden täglich mehr, die mithelfen wollten“, sagt Christian Bostel.

Der Umbau wurde zum Gemeinschaftsprojekt, das sich weit über die Grenzen des kleinen Stadtteils hinaus einen Namen gemacht hat. Denn so viel Zusammenhalt ist selten.

Alle arbeiten ehrenamtlich

Die Oher haben das Kühlhaus quasi entkernt. Neue Wände gezogen, Leitungen gelegt, sogar mit Zustimmung des Zweckverbands um das Haus herum alte Rohre aufgespürt. „Dabei sind wir auf die Mauern des alten Spritzenhauses gestoßen, das früher hier gestanden haben muss“, berichtet Christian Bostel. Die Baumaschinen hatten ihm Firmen kostenlos vor die Tür gestellt. Tischler Dieter Wilken hat den Verkaufstresen und Regale gezimmert, andere verlegten Fliesen, klebten das Logo über die Brötchenkörbe oder spendeten Deckenstrahler im Verkaufsraum.

Gestern, einen Tag vor der Eröffnung, wurden die Küchen- und die Toilettentür geliefert, wenig später kam der Glaser mit einer Scheibe, hinter der Kuchen und Gebäck verschwinden. Der 20 Quadratmeter große Kiosk ist in edlem Weiß und elegantem Grau gehalten.

„Die Unterstützung war unglaublich“

„Die Unterstützung, die wir erfahren haben, war einfach unglaublich“, sagt Claudia Bostel und gibt zu: „Wir haben das Projekt unterschätzt. Es gab Momente, wo ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Aber immer dann waren Leute da, die uns aufgemuntert und geholfen haben“, sagt Claudia Bostel. Sogar Bürgermeister Björn Warmer brachte Getränke für die Helfer vorbei. Heute sind die Bostels überglücklich, eröffnen zu können.

Brötchen-Alarm mit altem Horn

An das Kühlhaus von einst erinnert nur noch das Nothorn. Das schlug Alarm, wenn jemand bei Minus 25 Grad im Kühlhaus eingesperrt war. „Vielleicht drücken wir ab und zu mal den Knopf um zu signalisieren ,die letzte Brötchenrunde beginnt’“, sagt Christian Bostel und lacht.

Frische Brötchen, Kuchen, Eier, Kaffee und eine Auswahl an Käse und Wurst gibt es am Wochenende und feiertags (auch Heiligabend) von 7 bis 10.30 Uhr, unter der Woche von 6 bis 10.30 Uhr.