Reinbek. Reinbek. VHS-Leiter Simon Bauer (39) wird von der ebenfalls neuen Amtsleiterin Kathrin Schöning (33) eingeführt.
„Sogar zwei Professoren hatten sich beworben“, zieht Bürgermeister Björn Warmer erstaunt Bilanz. Insgesamt war das Bewerberfeld für die neue Leitung der Volkshochschule Sachsenwald breit gestreut. 42 Kandidaten aus ganz Deutschland wollten die Nachfolge des im vergangenen November verstorbenen Ralph Fellermann antreten. Nach mehreren Bewerbungsrunden im Rathaus stand für Warmer fest: „Wir haben genau den Kandidaten gefunden, der Ralph Fellermann nachfolgen kann.“ Simon Bauer (39) wird am 1. Juni seinen Dienst als neuer Leiter der VHS antreten.
Neuer Wohnort in Sichtweite der Arbeitsstelle.
Zurzeit ist der Erziehungswissenschaftler noch in Elternzeit. Mit Partnerin und siebenmonatiger Tochter wird er in Kürze in die Mitte Bergedorfs ziehen: „In Sichtweite zur Arbeitsstelle, aber nicht ganz mittendrin.“ Der gebürtige Karlsruher hat in Flensburg studiert und zuletzt Kurse für die VHS der Kreisstadt Siegburg bei Bonn geplant und vermarktet. Nach 13 Jahren Praxis in der Weiterbildung möchte er seine Erfahrung nun in die Leitung der VHS Sachsenwald einbringen. „Das Thema Weiterbildung begleitet mich seit Beginn des Studiums. Es gibt kein vergleichbares Modell, das lebenslanges Lernen für Menschen ermöglicht“, beschreibt er die neuen Herausforderungen.
Vom engagierten Team der VHS ist er bereits begeistert: „Ich bin hier mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Bauer, der nun die zehn Mitarbeiter und auch die Verwaltung kennenlernen möchte, bevor es in die strategische Arbeit geht. Dabei möchte er erst einmal an das Bewährte anknüpfen: „Es wird im Herbst ein neues Programm mit neuen Kursen geben, aber sicher keine Revolution“, blickt er pragmatisch voraus.
Von Siegburg an den Sachsenwald
Auch den Aufbau der Verwaltung mit 200 Mitarbeitern möchte Bauer nun kennenlernen. „Hier habe ich Kontakte zur Verwaltung. Das ist neu für mich“, sagt er. Denn die VHS in Siegburg war mit 25 Mitarbeitern als Zweckverband organisiert.
Die Chemie zur neuen Amtsleiterin und Nachfolgerin von Dagmar Schmalfeldt-Greve stimmt schon mal. Kathrin Schöning (33) ist ab 1. Mai Leiterin des Amtes für Bildung, Jugend, Sport und Kultur und wird Bauer in den kommenden Wochen in die Verwaltungsstrukturen einführen. Im Doppelpack verstärken beide nun das „Kultur“-Amt 50.
Kathrin Schöning übernimmt „Lebensphasenamt“
Die junge Beamtin ist seit April 2010 im Reinbeker Rathaus, erst für die Feuerwehr-Sachbearbeitung, später als Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes. Ihren Wunsch, wieder aktiv am Verwaltungsgeschehen teilzuhaben, wird sie nun in allen Bereichen des Amtes mit hohen kommunikativen Herausforderungen umsetzen. Es sei auch so etwas wie ein „Lebensphasenamt“ – von Schule, über Kitas bis zu Sportvereinen, die jeder Bürger einmal durchlaufe. Nicht nur die dringendste Herausforderung, die Kita-Planung, berühre ein „Soziotop mit vielen Multiplikatoren“. Schöning wird schon am kommenden Dienstag im Fachausschuss die Verwaltung vertreten.
„Für diese Aufgabe mit hoher Bugwelle brauchen wir Mitarbeiter mit kommunikativen Fähigkeiten, die auch Krisenmanagement leisten können“, sagt Warmer. Unter zehn Kandidaten hat die Nordfriesin, die in Husum ihre Verwaltungslaufbahn begann, bewiesen, dass sie das kann. Als „Küstenkind“ wohnt sie mit ihrem Ehemann inzwischen im seenreichen Mölln.