Reinbek. Reinbek. Bis zum Bauch ist Schimmel Pegasus (29) im Morast versunken. Die Feuerwehr rettet ihn nach Stunden.

Mit wachem Blick, gespitzten Ohren und entspannt schnaubend steht Pegasus im Stall auf Sachsenwaldau. Und dass, obwohl ihn viele vergangene Woche zwischenzeitlich schon aufgegeben hatten. Bis zum Bauch war der 29 Jahre alte Schimmel abseits einer Koppel in den Morast gesunken, konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Als seine Besitzerin ihn fand, war das Tier sichtlich erschöpft, verzweifelt und nassgeschwitzt.

Pferderettung in Sachsenwaldau, Olive Selke hat mit seinen Kameraden den Schimmel von Marina Raczynski-Hilf gerettet
Pferderettung in Sachsenwaldau, Olive Selke hat mit seinen Kameraden den Schimmel von Marina Raczynski-Hilf gerettet © BGZ | Susanne Holz

„Ich wusste sofort, dass etwas passiert war. Als ich ihn rief, antwortete er mit einem Wiehern. Das macht er sonst nicht“, erinnert sich Marina Raczynski-Hilf. Fünf Stunden musste sie im Wald um das Leben ihres hübschen Arabers bangen. Erst dann hatte die Feuerwehr Ohe das Tier zusammen mit der Tierärztin Andrea Holst, Pächter Arndt Hönke und vielen anderen Helfern aus seiner misslichen Lage befreit. Am Ende waren alle so erschöpft wie Pegasus.

Denn nicht nur das Pferd war tief im Schlamm eingesunken, auch die Helfer fanden kaum Halt, standen zum Teil selbst knietief im Morast.

„Wir mussten Schläuche, Spaten und andere Hilfsmittel in den Wald tragen. Mit einem Fahrzeug kamen wir an die Unglücksstelle nicht heran“, erzählt Ohes Wehrführer Oliver Selke. Das Pferd selbst konnte bei der Rettung kaum mithelfen. Es war erschöpft, zudem hatte es von der Tierärztin Beruhigungsmittel bekommen. Es ging nicht vor und nicht zurück.

Die rettende Idee war schließlich eine Lkw-Plane. Die Retter banden dem Pferd die Beine zusammen, legten eine eingerollte Plane hinter das Tier, hievten es hin und her. „Am Ende war es eingeschnürt wie ein Paket“, erzählt Arndt Hönke. Als das Tier endlich wieder auf eigenen Beinen stand, währte die Freude nur kurz. Denn Pegasus war zu schwach zum Stehen.

Die Feuerwehr legte ihm Schläuche um den Bauch, die an einer Trecker-Schaufel befestigt waren. Der fuhr auf dem langen Weg raus aus dem Wald langsam hinter Pegasus her. Wäre er wieder in sich zusammengesackt, hätten die Schläuche ihn aufgefangen. Marina Raczynski-Hilf ist dankbar und beeindruckt von der Arbeit der Retter. Und Pegasus? Der sicher auch!