Reinbek. Reinbek. Wellness-Bereich in Flammen. Wasserschaden in mehreren der 50 Zimmer. Niemand wurde verletzt.
Wegen eines Großfeuers im Hotel-Restaurant „Waldhaus“ an der Loddenallee ist am Sonntagvormittag das Hotel komplett evakuiert worden. 120 Gäste und 60 Mitarbeiter verließen eilig das Gebäude und wurden vorübergehend in der Blockhütte „Waldhaus Stadl“ gegenüber betreut. Verletzt wurde niemand. Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpften mehr als eine Stunde lang gegen die Flammen im Wellness-Bereich des Hotels. Durch einen Wasserschaden wurden auch zahlreiche Hotelzimmer stark beschädigt. Der Schaden am Gebäude dürfte mehrere
100 000 Euro betragen.
Die Feuermeldung ging um 10.26 Uhr ein. „Als wir kurz darauf an der Loddenallee eintrafen, quoll dichter schwarzer Rauch aus dem Dach an der Rückseite des Hotelgebäudes“, berichtet Einsatzleiter Dennis Müller-Reh von der Feuerwehr Reinbek: „Das Hotelpersonal hatte bereits die Evakuierung eingeleitet. Alle Menschen konnten ohne Panik das Gebäude sicher verlassen.“ Auch die Ortswehren Schönningstedt, Ohe und die Feuerwehr Wentorf wurden alarmiert, zudem vorsorglich mehrere Rettungswagen und der leitende Notarzt. Die Retter überprüften den Kreislauf einiger aufgeregter Hotelgäste, es musste aber niemand ins nahe Krankenhaus gebracht werden.
Der Brand war offenbar in der Sauna im dritten Stockwerk ausgebrochen. Die Feuerwehr löschte von innen, über das Dach eines Anbaus und von der Drehleiter aus. Dennoch brannte der 130 Quadratmeter große Wellness-Bereich mit einem Wirlpool und mehreren Massage-Räumen aus. Ein Teil des Daches musste geöffnet werden, um Glutnester sicher abzulöschen.
„Durch die Hitze ist ein Wasserrohr gebrochen“, berichtet Hoteldirektor Moritz Kurzmann: „Dadurch wurden mehrere Zimmer unter dem Wellness-Bereich regelrecht geflutet.“ Die etwa 50 Übernachtungsgäste konnten aber in anderen Zimmern untergebracht werden. Kurzmann: „Der Hotel- und Gastronomiebetrieb geht weiter!“ Das Hotel war 1992 bei einem Großfeuer abgebrannt und damals neu aufgebaut worden. Seitdem hatte es aber bereits mehrere kleinere und mittlere Brände im „Waldhaus“ gegeben
Die Lösch- und Aufräumarbeiten dauerten bis in den späten Nachmittag. Die Hamburger Straße war für den Verkehr in Höhe Klinik St. Adolph-Stift voll gesperrt.
Schreck für die Gäste des Luxushotels an der Loddenallee. Vom „Stadl“ aus beobachten viele die spektakulären Löscharbeiten im dritten Obergeschoss, während Feuerwehrleute Handtaschen und persönliche Gegenstände aus den Zimmern bargen. „Angst hatte ich nicht“, sagte Hotelgast Irmgard G., die gerade beim Frühstücken war, als es plötzlich nach Rauch roch. Die Evakuierung sei ruhig abgelaufen und das Personal hätte besonnen gehandelt. Alle 120 Hotelgäste und auch die 60 Mitarbeiter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, verletzt wurde niemand.
So konnte Hoteldirektor Moritz Kurzmann gestern mittag auch schon wieder lächeln: „Es hätte so ein schöner Tag werden können. Aber wir lassen den Kopf nicht hängen, es ist ja zum Glück niemand verletzt worden.“ Noch am Nachmittag stimmte er sich mit Hoteleigentümer Dieter Schunke ab, der in Afrika von dem Brand erfahren hatte.
Den größten Schaden haben diesmal aber nicht die Flammen angerichtet. Ein Wasserrohrbruch als Folge des Feuers flutete zahlreiche der 50 individuell eingerichteten Hotelzimmer und Suiten. Kurzmann: „Die Räume sind völlig durchnässt. Das ist ein riesiger Schaden für uns. Glücklicherweise waren wir nur zur Hälfte ausgebucht, so dass wir genügend Zimmer im vom Feuer abgewandten Gebäudeflügel haben. Der Wellness-Bereich aber wurde vollständig zerstört.“
Das Hotel ist nicht mit einer Sprinkler-Anlage ausgerüstet. „Das sei baulich wohl nicht vorgeschrieben“, sagte Dennis Müller-Reh, der Einsatzleiter der Feuerwehr Reinbek. Die Feuerwehr hatte den Brand nach Angaben des Einsatzleiters Dennis Müller-Reh aber schnell unter Kontrolle. Zur Sicherheit wurde das Dach geöffnet, um nach Glutnestern zu suchen.
Hotelbesitzer Dieter Schunke hat bereits mehrmals Erfahrungen mit Bränden machen müssen. 1992 hatte ein Großfeuer das Restaurant Waldhaus und das angrenzende Vereinshaus der Reinbeker Schützen bis auf die Grundmauern vernichtet. Nach dem Abriss schmiedeten Schützenverein und Besitzer Pläne für ein neues Vereinsheim und ein neues Waldhaus mit Restaurant und Hoteltrakt, das 1995 eröffnet wurde. 2003 schlugen erneut Flammen aus dem Dachstuhl. Das letzte Mal mussten am zweiten Weihnachtstag 2010 etwa 600 Gäste aus dem Romantikhotel gerettet werden, als über dem Eingang bereits die Flammen loderten. Das Restaurant war voll ausgebucht.