Reinbek. Reinbek. Hoher Sanierungsbedarf auf Reinbeker Straßen und Brücken. Auch Parkallee und L 223 müssen in Teilbereichen erneuert werden.

„Wie kann es sein, dass die Stadt Eigentümerin des Parkdecks bei Rewe ist?“ Diese Frage stellte sich nicht nur Ernst Dieter Lohmann (CDU) bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Beantworten konnte letztlich niemand, warum 1995 beim Verkauf des Bauklotzes durch die Landesbank das Parkdeck bei der Stadt hängen blieb. Dafür wusste Norbert Wulff, dass das Bauwerk der Stadt jetzt teuer zu stehen kommt. Der Bauamtsmitarbeiter gab einen Ausblick auf dringenden Sanierungsbedarf von Straßen, Plätzen und Brücken. Und da steht die bröckelnde Betonkonstruktion ganz oben auf der Liste.

Standsicherheitsprüfung zeigt Mängel auf

„Bei einer Standsicherheits­prüfung wurden teilweise erhebliche Mängel festgestellt“, so Wulff. Die Tragkon­struktion weise diverse Betonschäden, Risse, Abplatzungen, und Durchfeuchtungen auf. Ein Gutachten (25 000 Euro) soll nun erkunden, in wieweit der Beton und die Träger geschädigt sind. Auch der Fahrbahnbelag sowie die Wandabdichtungen sind schadhaft. Der Asphaltbelag ist auf der gesamten Fläche rissig und verformt. Tiefe Spurrillen und offene Fugen stellen dazu eine Stolpergefahr für Fußgänger dar, listet Wulff weiter auf. Die Sanierungsarbeiten sind für 2017 geplant. „Eine Kostenschätzung kann noch nicht gegeben werden, da erst die Untersuchungen abgeschlossen werden müssen“, so Wulff.

Jari Grünig (FDP) bemerkte mit Anspielung auf die Holländerbrücke: „Ich hoffe, dass es eine ordentliche Prüfung gibt. Nicht, dass wir einen weiteren Kunststoffbau bekommen.“

Auch Herzog-Adolf-Brücke wird untersucht

Ebenfalls 25 000 Euro sollen in die Untersuchung der Herzog-Adolf-Brücke fließen. Hier gibt es erhebliche Versackungen in den Gehweg­flächen an den Anschlussbereichen Sophienstraße und Ladestraße. Baugrunduntersuchungen haben ergeben, dass die Tragschichten teilweise sehr locker gelagert sind. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich, um zu klären, warum diese Schäden auftreten und wie sie dauer­haft zu beseitigen sind.

Erschütterungen in Häusern

Von Anwohnern der Parkallee Süd wird bereits seit längerem über den starken Busverkehr geklagt, der zu Erschütterungen in den Häusern und Wohnungen führt. Unter dem Natursteinpflaster liegende Lehmschichten werden durch die Busse auf dem unebenen Pflaster so in Schwingung versetzt, dass die Erschütterungen in den Häusern die Schränke zum Wackeln bringen. Alle 20 Minuten fährt ein Bus über das Pflaster der Parkallee Süd, insgesamt 850-mal pro Woche. Die Kosten der Sanierungen und die geplante Verlagerung der Haltestelle muss die Stadt alleine tragen, so Wulff. Es wird für 2017 die Neuherstellung des Abschnittes der Parkallee von der Sophienstraße bis einschließlich der Ein­mün­dung der Straße An der Wildkoppel in Asphaltbauweise geplant. Gesamtkosten: 227 900 Euro.

Stadt muss Kosten tragen

Die Fahrbahn des südlichen Teils der Borsigstraße zwischen Gutenbergstraße und Hermann-Körner-Straße ist ebenfalls erneuerungsbedürftig. Gesamtkosten: 346 400 Euro. Die Stadt muss die gesamte Baumaßnahme bezahlen. Es sei denn, sie würde in den nächsten Jahren auch den Ausbau der Hermann-Körner-Straße planen und ein gemeinsames, in Abschnitte aufgeteiltes Bauprogramm beschließen. Das sei aber aufgrund des Zustandes dieser Straße nicht vorgesehen, so Wulff.

Weitere Sanierungen auf der Liste sind: Große Straße (213 000 Euro) Wohltorfer Straße (264 000 Euro), L 223, Landhausplatz bis zur K 80 (584 000 Euro) und Birkenring (59 000 Euro). Beitragspflichtig für die Anleger ist die für 2017 vorgesehen Erneuerung von Birkenkamp, -redder und -twiete (640 000 Euro).