Reinbek (amü). Für weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge haben die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung der Ausweisung einer Sondergebietsfläche im Krabbenkamp zugestimmt.
Dafür wurden mit dem Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplanes 57/Krabbenkamp die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen.
Bei den bereits bestehenden Obdachlosenunterkünften könnten danach bis zur Bahntrasse neue Heime errichtet werden. Weitere sechs Mobilheime sollen auf der Freizeitbadwiese aufgestellt werden. Auch dafür ebneten die Stadtverordneten den Weg mit der Freigabe von knapp einer Million Euro für den Ankauf.
Die Schaffung dauerhafter Sondergebiete war umstritten. "Das ist grundsätzlich nicht richtig", mahnte Klaus-Peter Puls (parteilos). Auch das abgelegene Grundstück gab Anlass zur Kritik: "Wir sollten dieses Gebiet auf keinen Fall anfassen", forderte Heinrich Dierking (Forum 21), der lieber dauerhaft Wohnraum schaffen würde. Uwe Rasch (FDP) hielt es nicht für gut, "dass hier wahrscheinlich 50 Flüchtlinge auf einem Fleck untergebracht werden".
Notunterkünfte werden dringend gebraucht, mahnte Torsten Christ, Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten, immer wieder. "Wir stehen derzeit vor Flüchtlingsbewegungen, mit denen noch vor Wochen niemand gerechnet hat." Mindestens 170 Flüchtlinge müssen in diesem Jahr untergebracht werden.
Für die Fertigstellung neuer Flüchtlingsheime stehen im Haushalt 2015 knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung.