Reinbek. Jubel bei den Reinbeker Grünen: Mit dem Gewinn ihres ersten Wahlkreises sichern sie sich das erste Direktmandat. Die CDU bleibt stärkste Fraktion.

Jubel im Rathaus. Anke Wiener hat für die Grünen das erste Mal einen Reinbeker Wahlkreis gewonnen. „Wir haben unser Ziel erreicht, unsere dritte Position in der Reinbeker Stadtverordnetenversammlung auszubauen“, kommentierte Günther Herder-Alpen das Ergebnis für die Grünen in Reinbek. Als einzige Fraktion konnten sie einen weiteren Sitz in der Stadtverordnetenversammlung gewinnen und haben mit 17,2 Prozent der Stimmen ihr Ergebnis von 2008 übertroffen. Auch die SPD hat um 2,3 Prozentpunkte zugelegt und kam auf 26,6 Prozent. „Wir freuen uns, alles bleibt wie bisher. Die großen Fraktionen brauchen je die Stimmen von zwei kleineren für eine Mehrheit. Das erzwingt Konsens“, so Tomas Unglaube.

CDU bleibt stärkste Fraktion

Die CDU verliert Stimmen, erreicht 30,7 Prozent und bleibt stärkste Fraktion, muss aber drei Mandate abgeben, was Fraktionschef Hans Helmut Enk nicht der Lokalpolitik zuschreibt. Seiner Fraktion kommt jetzt die Aufgabe zu, das Amt des Bürgervorstehers zu besetzen. Der erste Stadtrat machte keinen Hehl daraus, dass er lieber Politik gestalten würde, als für seine Partei das Amt des unabhängigen Repräsentanten und Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung zu übernehmen. Sollte sich kein anderer finden „werde ich es machen“, sagte Enk Sein Wunschkandidat wäre Ernst-Dieter Lohmann.

Forum 21 gewinnt zwei Wahlkreise

Die FDP büßte knapp drei Prozentpunkte ein. „Wir liegen mit 10,9 Prozent immer noch über dem Landestrend“, wertete Fraktionschef Bernd Rasch das Ergebnis positiv. Forum 21 behauptete sich konstant und erreichte 13,2 Prozent vor allem durch die starken Ergebnisse im Norden Reinbeks, wo die Wählergemeinschaft wieder zwei Wahlkreise direkt gewann.

Zu den Gewinnern des Wahlabends zählt Klaus-Peter Puls, der seinen Wahlkreis in Prahlsdorf mit 23 Prozent der Stimmen holte: „Ich freue mich und werde mich jetzt für eine andere Art der Kommunalpolitik einsetzen, für weniger Blockbildung.“ Puls hatte kurz vor der Wahl nach 44 Jahren seinen Austritt aus der SPD bekannt gegeben.

Überhangmandate lassen Stadtverordnetenversammlung anwachsen

Bei der SPD durften sich auch zwei Neustarter freuen: Gerd Prüfer zieht direkt in den Kreistag ein und über die Liste in das Stadtparlament. Als neue Kandidatin zieht Dr. Stefanie Werner im ersten Anlauf direkt in die Stadtverordnetenversammlung ein, sie gewann ihren Wahlkreis, mit beachtlichen 33,4 Prozent.

Marc-Oliver Potzahr, der für die CDU direkt in den Kreistag und die Stadtverordnetenversammlung einziehen wollte, verlor beide Wahlkreise und ist nicht über die Liste abgesichert. Aus Krankheitsgründen musste er sich bereits aus dem Landtag zurückziehen.

Wegen der vielen Überhangmandate mussten die Sitze der Stadtverordnetenversammlung von 31 auf 34 aufgestockt werden.