Geesthacht. Die SPD jubelt: 15 von 16 Wahlkreisen können die Sozialdemokraten für sich verbuchen. Die Grünen kommen auf ihr bisher bestes Ergebnis.
Jubelrufe, Applaus und die Hände zum Sieges-Zeichen in die Höhe gestreckt: So quittierten Geesthachts SPD-Mitglieder gestern Abend im Ratssaal die Ergebnisse aus den Wahlkreisen, in denen sie einen Sieg nach dem nächsten verbuchen konnten. Am Ende hatten die Sozialdemokraten in 15 von 16 Wahlkreisen den Sieg ihrer Direktkandidaten gefeiert, insgesamt lagen sie bei 37,5 Prozent.
„Das ist grandios“, sagte die designierte SPD-Spitzenkandidatin Kathrin Wagner-Bockey. „Wir haben einen engagierten Wahlkampf geführt und das hat sich ausgezahlt.“ Der bisherige Fraktionsvorsitzende Samuel Walter Bauer sieht den Erfolg auch als Dank für eine verlässliche Politik.
Grüne feiern historisch gutes Ergebnis
Jubeln durften auch die Grünen. Sie gewannen im Vergleich zu 2008 1,9 Prozentpunkte dazu, lagen bei 17,1 Prozent. „Schon vor fünf Jahren erzielten wir ein historisch gutes Ergebnis und jetzt erneut. Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Grünen-Fraktionschef Ali Demirhan. „Ich glaube, dass wir jetzt für eine transparente und bürgernahe Politik belohnt werden.“
Erstarrt blickten dagegen die CDU-Politiker auf die Leinwand, als ein Wahlkreis nach dem nächsten an die SPD verloren ging. „Das ist nicht gut für die Stadt, wenn ich sehe, wie Grüne und SPD bisher zusammengearbeitet haben“, sagte der Ortsvorsitzende Sven Minge, der den einzigen Direktwahlkreis (Waldschule) für die CDU sichern konnte. „Wir müssen jetzt erörtern, warum die Wähler unsere Themen nicht aufgenommen haben“, so Minge. Trotz verminderter Stärke in der Ratsversammlung will die CDU aber weiterhin für ihre Ziele kämpfen.
FDP mit über 50 Prozent Stimmenverlust
Auch die FDP zeigte sich enttäuscht: Hatte sie 2008 noch mit 12,4 Prozent ein absolutes Rekordergebnis verbuchen können, erreichten die Liberalen nur noch 6,0 Prozent. „Für mich ist das enttäuschend und überraschend“, so Ratsherr Joachim Knüppel. „Ich weiß nicht, was wir falsch gemacht haben. Aber die Bundespolitik scheint eine Rolle gespielt zu haben.“
Die Linke hatte auf ein leicht besseres Ergebnis gehofft – dennoch zeigte sich Ratsherr Egon Bargisen mit 5,1 Prozent zufrieden. „Positiv für uns ist auch, dass die SPD so gut abgeschnitten hat. Wir hoffen, dass sie uns bei sozialen Projekten unterstützt.“
Überhangmandat an Rechtsstaatliche Liga
1,9 Prozent der Stimmen verbuchte die Rechtstaatliche Liga um den ehemaligen NPD-Kreistagsabgeordneten Kay Oelke. Trotz des schlechten Abschneidens wird Oelke erstmals in die Ratsversammlung einziehen: Das klare Ergebnis in den Wahlkreisen durch die SPD führt dazu, dass die Zahl der Mandate in der Ratsversammlung um neun Überhangmandate wächst – auf insgesamt 40. Ein Überhangmandat geht dabei an die Rechtsstaatliche Liga.