Reinbek (sho). Rolf Beuck, der reisende Reinbeker, hat uns eine weitere virtuelle Postkarte von hoher See geschickt.

Mehrere Wochen fährt er mit dem Containerschiff MS Ital Contessa von Hamburg aus um die Welt. Nachdem er einen Piratenangriff im Indischen Ozean (wir berichteten) und Windstärke 8 in der Biskaya gut überstanden hat, ging es über Algerien, Kreta und Tunesien 12 000 Kilometer vom Suezkanal bis nach Hongkong - ohne Zwischenstopp.

In der Schiffsmannschaft, die unter einem deutschen Kapitän fährt, ist er mittlerweile voll integriert. "Alle sprechen ausgezeichnet englisch", schreibt der Reinbeker Senior. Er selbst muss sich mit dem Satz "Passagier Beuck auf der Brücke" melden, wenn er sie betreten möchte. "Ich habe mir die Radargeräte und nautischen Instrumente erklären lassen; man bekommt auf jede Frage eine detaillierte Antwort", freut sich Beuck, der selbst früher als Ingenieur zur See fuhr.

Langeweile kommt für ihn an Deck nicht auf. Als südlich der Insel Sri Lanka die Temperaturen über 30 Grad stiegen, konnte er im schiffseigenen Pool baden, der alle zwei Tage mit frischem Seewasser gefüllt wird. Erholung für ihn und die Mannschaft, die durch die Zeitumstellungen auf See gebeutelt ist. "Seit der Durchfahrt durch das Mittelmeer bis zur Nordwestspitze von Sumatra haben wir die Uhr um sieben Stunden vorgestellt, das heißt, wir haben an sieben Tagen jeweils eine Stunde weniger schlafen können.

Manchmal kann es der Reinbeker kaum glauben, wie viele kleine und große Containerschiffe allein auf der Route von und nach Fernost unterwegs sind. Und er, Rolf Beuck, mittendrin.