Reinbek (amü). Der “Fall Holländerbrücke“ bekommt jetzt eine neue tragische Wende. Die Brückenbaufirma Lehner hat beim Amtsgericht Syke ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt.
Der für einen Teil der Fußgängerquerung zuständige Ingenieur stritt seit längerem mit der Stadt um ausstehende Rechnungen. Mindestens 68 000 Euro wurden wegen Mängeln einbehalten.
Der Chef der Zehn-Mann-Firma fühlte sich von der Stadt über den Tisch gezogen und hatte im Juni beim Landgericht Lübeck ein Beweissicherungsverfahren gegen die Stadt eingeleitet.
Die Mängel seien nicht gravierend, beteuerte er. "Ich habe mehrmals angeboten, diese zu beheben. Die Stadt hat uns jedoch keine Freigabe dafür gegeben", sagte er. Seiner Meinung nach stehen die einbehaltenen 68 000 Euro in keinem Verhältnis zu den Mängeln. Schon vor Monaten hatte er darauf hingewiesen, dass er durch Verzögerungen des Baubeginns von Seiten der Stadt in finanzielle Schwierigkeiten komme.
Planung und Bau der Kunststoff-Stahlbrücke waren von Anfang an von Pannen überschattet. Unter anderem verteuerte sich das Bauwerk von 950 000 auf nun 1,5 Millionen Euro. Mangelhafte Schweißnähte, Dellen und ein nicht passendes Widerlager wurden unter anderem von Reinbek beanstandet.