Reinbek (sho). Er hat Trost gespendet, Mut gemacht, sich über kleine und große Fortschritte gefreut, war neben Ärzten und Schwestern der Hauptansprechpartner für viele Patienten im Krankenhaus St.-Adolf-Stift.

Nach neun Jahren verlässt der polnische Franziskanerpater Marek Sobkowiak seine Wirkungsstätte. Der Krankenhausseelsorger wird nach Duisburg-Beck gehen, dort die Pfarrei St. Laurentius übernehmen. 120 Gäste und Mitarbeiter haben ihn in dieser Woche in der Krankenhauskapelle verabschiedet.

"Der Zuspruch und die lieben Worte haben mich sehr bewegt", sagt der scheidende Pater. Besonders gefreut hat den 54-Jährigen die Teilnahme von Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke sowie des Provinzials seines Ordens, Adam Kalinowski, der eigens aus Danzig angereist war. Weihbischof Jaschke betonte in seiner Predigt, wie wichtig die Seelsorge im Krankenhaus sei und betonte, dass Pater Marek mit "Liebe, Geduld und Kompetenz gewirkt" habe.

Pater Marek selbst weiß um die Besonderheit seiner Tätigkeit. "Viele Menschen öffnen sich hier schneller als zu Hause. Ich hatte intensivere Gespräche, viel mehr Kontakt mit Leid und Schmerz als in einer normalen Gemeinde", sagt Pater Marek. Viele ehemalige Patienten waren zur Verabschiedung gekommen, haben sich für die gute seelsorgerische Begleitung in schweren Stunden bedankt.

Auch der Kaufmännische Direktor Lothar Obst bedankte sich stellvertretend für die gesamte Mitarbeiterschaft für die geleistete Arbeit. Denn auch sie wurden von Pater Marek betreut. Der evangelische Krankenhausseelsorger, Pastor Florian Ehlert lobte die gute ökumenische Zusammenarbeit: "Durch Wertschätzung und Vertrauen haben wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten können: das körperliche und seelische Wohlbefinden unserer Patienten."

Pater Marek Sobkowiak wurde in Posen geboren, begann zunächst eine Ausbildung als Hochspannungs-Techniker und arbeitete für die Eisenbahn in Posen. 1977 trat er in den Orden der Franziskaner ein und studierte Theologie in Lodz, wurde 1983 zum Diakon geweiht und 1984 zum Priester. 1993 wird er von seinem Orden nach Hamburg geschickt, um dort Deutsch zu lernen, überraschend wird er 1994 zum Kaplan von St. Franziskus in Hamburg-Barmbek ernannt. Dort bleibt er, bis er im Herbst 2001 die Stelle als Seelsorger im Krankenhaus Reinbek antritt.

Sein Nachfolger wird am 1. September Bernhard Kassens, der derzeit als Gemeindereferent in der Pfarrei Sankt Marien in Hamburg-Altona tätig.