Reinbek. Terrier Piet hat mehr als 15 gestandene Männer am Montagabend ganz schön ins Schwitzen gebracht.

Seinetwegen rückten die Kameraden der Feuerwehr Reinbek mit schwerem Gerät auf dem Betriebshof an der Hermann-Körner-Straße an. Denn: Piet steckte fest! Und zwar in einem sechs Meter langen, acht Meter breiten und drei Meter hohen Holzstapel.

Was genau den zwölfjährigen, schon leicht angegrauten Hundeherrn in diese missliche Situation getrieben hatte – ein Kaninchen, eine Maus oder eine Katze – das weiß nur Piet selbst. Und der hatte geschlagene vier Stunden Zeit, darüber nachzudenken, ob es klug war, seinem Jagdtrieb gefolgt zu sein. Es ging für ihn weder vor noch zurück. „Er hat sich wohl gedacht, da wo der Kopf durchpasst, folgt der Körper automatisch. Doch er hat sich verrechnet“, sagt Herrchen und Betriebshofmitarbeiter Georg Quitschau.

Der 50-Jährige hatte zunächst zusammen mit einem Kollegen und seiner Lebensgefährtin Sigrun Richter (44) versucht, den Hund selbst zu befreien. Schnell stand fest, dass dies viel zu lange dauern würde und auch viel zu gefährlich ist. „Wir brauchten Manpower“, sagt Quitschau. Er rief seine Kameraden von der Feuerwehr Reinbek, in der er sich selbst seit 20 Jahren engagiert. Die kamen, sondierten die Lage und riefen gleich Verstärkung. Schließlich steckte Piet in einem Holzstapel fest, in dem die Baumstämme locker einen Durchmesser von Armdick bis einen Meter haben. Jetzt ging die offizielle Alarmierung raus: Tierrettung! Terrier Piet hatte es als Notfall bis zur Kreisleitstelle geschafft.

„Die Bergung war wie Mikado-Spielen. Einige Stämme mussten herausgezogen werden, um den Hund zu befreien. Aber wir wussten nicht, ob ein falscher Stamm nicht möglicherweise den ganzen Holzhaufen in sich zusammenstürzen lässt“, berichtet Quitschau über die aufregenden Stunden in der einbrechenden Dunkelheit. Kurzfristig war sogar im Gespräch, die 30 Meter hohe Drehleiter zu holen, um mit ihrer Hilfe das Holz von oben anzuheben. Um 21.30 Uhr hatten die Retter Blickkontakt mit Piet, wenig später zogen sie das fiepende Fellbündel ins Freie. Dort wartete schon Frauchen Sigrun Richter, die den abenteuerlustigen Pechvogel an ihr Herz drückte. Für den standen schon die Tierärzte Iris und Alexander Heere aus Hinschendorf bereit. Sie konnten Entwarnung geben. „Piet ging es prima, der hat sich gefreut, dass so viele Leute da sind“, sagte sein Herrchen gestern lachend.

Um den Holzhaufen, der erst Ende des Jahres abgetragen wird und ans Holzkraftwerk Lohbrügge geht, hat Terrier Piet am Tag daraufSigrun Richeinen großen Bogen gemacht. „Am liebsten würde ich ihm einen Gymnastikball um den Hals hängen, damit er durch keine Lücken mehr passt“, sagt Quitschau. Piet sagt lieber erst mal gar nichts. . .