Reinbek (sho). Mit einer “freundlichen Erinnerung“ hat der Zweckverband Südstormarn in Neuschönningstedt für Unruhe gesorgt. Laut dem Infoblatt, das ohne persönliche Adressierung in den Briefkästen lag, müssen die Anlieger so schnell wie möglich den Nachweis für die Dichtheit ihrer Rohre vorlegen.

Der Termin dafür sei bereits Ende 2009 abgelaufen. Jetzt schwanken die Eigenheimbesitzer zwischen Verwunderung und Verunsicherung.

"Das ist wirklich frech", schmetterte Gabriele Ix (FDP) dem Vorsitzenden des Zweckverbandes Südstormarn, Manfred Klatt, im jüngsten Bauausschuss sogar entgegen. Schließlich sei eine Frist noch gar nicht festgelegt. Vielmehr führe Bürgermeister Axel Bärendorf Verhandlungen, um eine Lösung für ganz Reinbek herbeizuführen. Warum also werde Neuschönningstedt plötzlich separat unter (Zeit-)Druck gesetzt? Hintergrund: Neuschönningstedt liegt im Wasserschutzgebiet Glinde, die dortige Wasserschutzbehörde verlangt den Nachweis bis Ende 2009. Im Rest Reinbeks gilt der 31.12.2015.

Auch Heinrich Dierking (Forum 21) hatte sich diesbezüglich bereits einen umfangreichen Briefwechsel mit Klatt geliefert. Seine Hauptkritik: Die gesetzliche Grundlage für die Prüfung trete überhaupt erst im März dieses Jahres in Kraft, zudem habe der Zweckverband selbst die Frist für Neuschönningstedt auf Ende 2010 verlängert. Fazit: Das Schreiben beunruhige nur die Anlieger.

Manfred Klatt selbst berief sich in seiner Erklärung sogar auf die Landesregierung, um das Schreiben zu rechtfertigen. "Kiel hat gesagt, es ist alles so, wie es ist. An den Fristen werde nicht gerüttelt. Wir sind gehalten, alle aufzufordern, das zu tun." Dies umso mehr, als auch die Wasserschutzbehörde einer Fristverlängerung nicht zugestimmt habe. Doch Klatt gibt auch offen zu: "Wir haben es uns mit dem Schreiben einfach gemacht."