Glinde. Mitarbeiter der Volkshochschule freuen sich über bessere Erreichbarkeit und Synergieeffekte. Konzept für Gutshaus-Öffnung in Arbeit.
Die letzten Kartons schleppen Dr. Marlies Lehmann, Katrin Stier und Carina Kinski heute in ihre neuen Büros im Gutshaus. Dann ist die Verwaltung der Volkshochschule nicht mehr im Rathaus anzutreffen, sondern im ersten Stock des Gemeinschaftszentrums Sönke-Nissen-Park Stiftung. „Neu ist die Idee nicht“, erklärt die VHS-Leiterin Dr. Marlies Lehmann.
Einige Standorte seien in der Vergangenheit im Gespräch gewesen. So sollte die VHS-Verwaltung gemeinsam mit dem Familienzentrum ins Bürgerhaus ziehen. Eine VHS passe einfach nicht in ein Rathaus, das Menschen besuchen, um Personalausweise zu verlängern oder Knöllchen zu zahlen. „Die Strukturen sind ganz anders“, sagt Lehmann. „Außerdem sollten Volkshochschulen gut erreichbar sein.“ Das Rathaus ist dienstags komplett geschlossen sowie an einigen Vor- und Nachmittagen. Das Gutshaus ist für gewöhnlich täglich geöffnet.
Konzept für Gutshaus-Öffnung in Arbeit
Neben den Öffnungszeiten ändert sich für Besucher nur die Anschrift. Telefonnummer und E-Mail-Adresse bleiben. Für Publikumsverkehr ist das Gutshaus jedoch noch geschlossen. Wie die kommissarische Hausleiterin Jasmin Helfer erklärt, wird an einem Konzept für nach den Sommerferien gearbeitet.
Im ersten Stock des Gutshauses sind dann zur rechten Dr. Marlies Lehmann und die Verwaltungsmitarbeiterin Katrin Stier anzutreffen. Sie teilen sich den großzügigen Raum, der einst das Standesamt und später das Büro von Katrin Ackermann beheimatete. „Und ganz früher war es einmal das Schlafzimmer der Hausherren“, sagt Lehmann. Renoviert wurde bis auf die Fenster nicht. Die müssen ohnehin im gesamten Haus überholt werden. Das hatte die Stiftung nun vorgezogen.
Synergieeffekte durch räumliche Nähe
Im Büro der ehemaligen Hausleitung Silke Löbbers sitzen nun die hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin der VHS Carina Kinski und Jasmin Helfer. Durch die räumliche Nähe erhofft Marlies Lehmann sich Synergieeffekte. Kinski engagiert sich beispielsweise nun schon bei Angeboten wie dem Frauenfrühstück im Gutshaus. Auch die Kammerkonzerte werden in Kooperation mit der VHS angeboten.
Häuslich einrichten wird es sich Marlies Lehmann in ihrem neuen Büro aber wohl nicht. Die langjährige Leiterin verabschiedet sich im August 2021 in den Ruhestand, zum 60. Geburtstag der VHS. Bis dahin stehen noch ereignisreiche Monate bevor. Zum einen wird am 7. August das neue Programmheft mit 170 Veranstaltungen vorgestellt. Zum anderen macht die VHS zum Jahreswechsel eine Überführung in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch. Im Gemeinschaftszentrum steht die Neuaufstellung der Stiftung an. Nachdem Silke Löbbers das Haus verlassen hatte, bleibt die Stelle vakant. Stattdessen soll ein Führungsteam aus den Fachbereichsleitern installiert werden.
Neues Programm wird zur Feuerprobe
Das neue Programmheft wird für Lehmann eine Feuerprobe in der Krise: Wie Anmeldungen laufen, ist kaum absehbar. Und ob im Herbst wieder Schwimmkurse angeboten werden? Ebenso ungewiss wie die Fortsetzung der Mühlengespräche nach Oktober. Von September an können die zunächst im Festsaal des Bürgerhauses weitergehen. Doch noch läuft das Sommerprogramm weiter und wird regelmäßig online (vhs-glinde.de) ergänzt.