Oststeinbek. Oststeinbek. Auf mehr als zwei Hektar pflanzte Landwirt Henrik Kratzmann Blühwiesen. Um das Projekt zu finanzieren, sucht er noch nach Blühpaten.

Bienen summen, Insekten aller Art finden hier ein Zuhause und ab und an kommen Hase und Reh vorbei. Auf mehr als zwei Hektar pflanzte Landwirt Henrik Kratzmann im Mai zwei Blühwiesen. Einen Teil der Saat hatten 15 Paten finanziert. „Ich freue mich über jeden Blühpaten. Ich hatte aber gedacht, dass sich mehr finden“, sagt Kratzmann. Denn bisher werden nur 1170 der 22.000 Quadratmeter, auf denen Kamille, Rot- und Hopfenklee sowie wilde Möhre wachsen, über Patenschaften getragen.

Das Projekt war eine gemeinsame Idee von Kratzmann und seiner Freundin Victoria von Haertell zum Schutz der Artenvielfalt. Im Gegenzug zu einer Patenschaft bietet Henrik Kratzmann auf seinem Feld eine Blühwiese mit zertifiziertem Saatgut vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter. Zum Wohle der Tiere und Insekten, die auf den Wiesen Lebensraum finden, verzichtet Kratzmann auf den Einsatz von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Umsatzeinbußen nimmt er zurzeit in Kauf. Das Feld meldete er für eine landwirtschaftliche Nutzung ab – zuvor wuchsen hier Braugerste und Roggen.

Kosten für das Saatgut noch nicht gedeckt

Aus finanziellen Gründen möchte Kratzmann die Blühfläche zunächst zwei Jahre stehenlassen und gegebenenfalls 2021 einen Teil abmähen. Denn Blühpaten steuerten bisher 800 Euro bei, die Kosten von 2000 Euro für das regionale Saatgut kann er damit nicht decken, geschweige denn Umsatzeinbußen wettmachen.
Es sei denn, es finden sich noch mehr Unterstützer. Mindestens 1,1 Hektar sollen durch Patenschaften abgedeckt werden. „Denn ich muss auch meinen Hof finanzieren“, sagt Kratzmann, der den Betrieb vor drei Jahren von seinem Vater Gerhard Kratzmann übernommen hatte.

Kooperation mit Grundschule

2020 werden nur noch 720 Quadratmeter über Blühpatenschaften mitgetragen. Denn nur zehn der 15 privaten Förderer haben eine zweijährige Patenschaft abgeschlossen. Über weitere Unterstützer freut Kratzmann sich und hat auch bereits eine „Kooperation“ in den Startlöchern: „Im kommenden Jahr möchte sich auch die Grundschule Oststeinbek beteiligen.“

Eine Blühpatenschaft kann ab 20 Euro für 30 Quadratmeter abgeschlossen werden. Für eine zweijährige Patenschaft von 100 Quadratmetern zahlen die Spender 115 Euro. Sie erhalten dafür eine Einladung zu einem gemeinsamen Besuch der Fläche sowie regelmäßige Informationen über die Flächen, den Bestand an Tieren und Pflanzen sowie aktuelle Fotos. Interessierte schließen online unter www.blueh-dir-was.de eine Patenschaft ab.

40 Pflanzenarten in der Saatmischung

In der Saatmischung sind 40 Wild- und Kulturarten enthalten: einjährige, zweijährige, auch mehrjährige Pflanzen wie etwa Wildstauden.