Glinde. Glinde. Trotz Sturms und Gewitter fiel das Glinder Marktfest nicht ins Wasser. 2500 Gäste feierten bis in die späten Abendstunden.
„Seit morgens um sieben Uhr klingelte mein Telefon“, berichtete Tanja Woitaschek, Kulturmanagerin der Stadt Glinde. Die Frage, die alle umtrieb: Findet das Glinder Marktfest statt?
Niemand wollte die beliebte Veranstaltung ausfallen lassen, doch Gewitter, Blitz und Sturm am Sonnabendmorgen verunsicherten die Beteiligten. Tanja Woitaschek hielt an ihrem Plan fest, und kurz vor 15 Uhr gab es Entwarnung, nur noch kleinere Schauer unterbrachen das bunte Treiben.
Ehrenamtliche und Gewerbetreibende beteiligen sich
Insgesamt 38 ehrenamtliche Organisationen und 15 Gewerbetreibende sorgten für ein buntes Programm. Auch Vertreter aus Glindes Partnerstädten Kaposvár (Ungarn) und Saint-Sébastian-sur-Loire (Frankreich) waren mit von der Partie und boten landestypische Produkte an. Dazu gab es an den Ständen Kaffee und Kuchen, Grillwürstchen, türkische Spezialitäten, Fischbrötchen und allerlei Getränke.
Neu in diesem Jahr: das Pfandsystem. Jeder Becher wurde mit zwei Euro Pfand belegt. „Wir hoffen, dass wir damit deutlich weniger Müll produzieren“, sagte Glindes Bürgermeister Rainhard Zug. „In diesem Jahr haben wir das Fest einfach mal ‚umgedreht‘ und die Bühne auf der anderen Seite des Marktplatzes platziert“, so der Verwaltungschef. Am Abend sollte das neue Arrangement für eine bessere Atmosphäre sorgen.
Neue Angebote und „tolles Kinderprogramm“
Ebenso neu in diesem Jahr war das Kinderland. In einem abgegrenzten Bereich gab es ein Spielprogramm mit Bastelangeboten, Shuffleboard, einer Schaumkuss-Wurfmaschine und vielem mehr. Die große Hüpfburg vom E-Werk durfte ebenso nicht fehlen.
Mit Laufkarten konnten die Kinder an den Ständen Stempel sammeln. Fünf Stationen mussten besucht werden, um an einer Verlosung teilzunehmen. Die Gewinne hatten die ansässigen Gewerbetreibenden gesponsert, ob Playmobilsets, Legokästen oder Schulartikel und Buntstiftboxen. 500 Karten wurden an Kinder zwischen drei und zwölf Jahren verteilt, die ersten 100 waren schon nach 20 Minuten weg.
Luis (8) war einer der ersten, der sich eine Laufkarte abholte. „Ich freue mich besonders auf das Glücksraddrehen“, verriet er. Auch Karl (4) hatte viel Spaß am Bastelstand der Volkshochschule. „Wir sind jedes Jahr hier. Auf dem Marktfest gibt es immer ein tolles Kinderprogramm“, sagte seine Mutter Andrea Habedank.
Rock, Pop und Blues begeistern Publikum
Zum ersten Mal wurde eine Kutschfahrt mit zwei Kaltblutpferden angeboten. Zudem gab es ein Bühnenprogramm von der Judovorführung über Zumba, von Squaredance über Livemusik von Rock, Pop, Blues der Gruppen „Williamsburg“, „Lazy Sunday“ und „Mick and Stones“ bis zum Singer/Songwriter Dominik Beseler. Bis 24 Uhr ging es vor begeistertem Publikum Schlag auf Schlag.
Als „One-Woman-Show“ hatte Kulturbeauftragte Tanja Woitaschek wieder das von rund 2500 Menschen besuchte Fest für die Stadt Glinde organisiert. Die Planungen starten spätestens ein halbes Jahr vorher. Von der Buchung der Bands, der Anfrage an den Sicherheitsdienst bis hin zur Organisation der Tombola und Beschaffung der Werbemittel, alles liegt in ihrer Hand.
Am Sonnabend ging es für Tanja Woitaschek noch bis zwei Uhr nachts weiter, dann war das Fest auch für sie zu Ende. Doch nach dem Marktfest ist vor dem Marktfest.