Glinde. Glinde. Verwaltung stellt Gewerbevereinigung Glinde Ideen zur Neugestaltung des Stadtzentrums vor. Starke Veränderungen als Chance.
Ausgerechnet Glindes Stadtmitte ist bisher weitgehend ungestaltet geblieben, besteht größtenteils aus einem riesigen Parkplatz. Wie berichtet, haben Politik und Verwaltung daher die Bürger mit ins Boot geholt, um mit ihnen in mehreren Workshops Ideen zu entwickeln, wie die Stadtmitte attraktiver werden kann. Zwischenergebnisse haben Bürgermeister Rainhard Zug, Stadtplanerin Verena Wilmes und Karsten Schwormstede (Architektur + Stadtplanung) jetzt der Gewerbevereinigung Glinde (GVG) präsentiert, um die Meinungen der Geschäftsleute einzuholen.
„Eine erste Idee war, die Dorfstraße und auch das Gutshaus besser an den Marktplatz anzubinden“, erläuterte der Stadtplaner Karsten Schwormstede. Die vorhandene Bebauung am Marktplatz sei in die Jahre gekommen, müsste „neu geordnet“ werden. Gemeint ist damit Umbau, wenn nicht gar Neubau. Außerdem sollte der Marktplatz aufgewertet werden, der außerhalb der Wochenmarktzeiten leer wirke. Der große Parkplatz sei zwar ein Standortvorteil für den Einzelhandel, berge aber andererseits ungenutztes Potenzial für die Stadtplanung.
Busbahnhof innerhalb von fünf Jahren
Rainhard Zug deutete an, dass nach Auffassung von Verkehrsplanern eine Umlegung der Möllner Landstraße keine Chancen auf Realisierung habe. Der Vorschlag, die Möllner Landstraße ab Höhe Aldi bis zur Kreuzung Oher Weg auf die erforderliche Mindestbreite zu verschmälern und die frei werdenden Flächen für den Radverkehr und die Fußgänger zu nutzen, komme aber auch in der Politik sehr gut an. Ein weiterer Gedanke sei es, die Bushaltestellen rund um die Kreuzung Oher Weg/Möllner Landstraße an der Westseite des Marktplatzes zu einem zentralen Mini-Busbahnhof zusammenzufassen. „Das Gelände ist im Eigentum der Stadt“, sagte Rainhard Zug. „Dafür müsste die neue Allee zwar für die Ausfahrt verändert werden, aber wir könnten das innerhalb von fünf Jahren realisieren.“ Andere Anregungen wie die Öffnung des Marktplatzes zum Engelspark hinter dem Rathaus, um die Grünanlage aufzuwerten, bräuchten länger und noch viele Gespräche mit verschiedenen Eigentümern. Er tippte auf zehn bis 15 Jahre.
Golf-Hotel: Chance für den Einzelhandel
Notar Dr. Alexander Bowien fragte noch einmal nach den Chancen, dass sich der Eigentümer im Süden des Marktplatzes ebenfalls bewege. „Sollten einzelne Eigentümer stehen bleiben wollen, werden sie es an der Nachfrage schnell merken, dass die neuen Immobilien attraktiver sind“, stellte der Bürgermeister fest. Er wies noch auf die Eröffnung des Golf-Hotels hin, das für 2020 geplant ist. Die künftigen Betreiber rechnen mit 70.000 Übernachtungen im Jahr. „Wenn alles so bleibt, wie es ist, gehen die einmal da durch und das war’s“, sagte der Verwaltungschef. „Mit einer ansprechenden Architektur und den passenden Durchgängen zu Parkmöglichkeiten könnte die Stadtmitte durchaus Strahlkraft haben.“ Der Termin für den nächsten Workshop im Januar 2019 steht noch nicht fest.